Projekt
Nach dem Abriss des Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) in Trier, musste das Nachfolgeprojekt Campus Handwerk Trier den spezifischen Anforderungen für hoch qualitative, praxisnahe und digitale berufliche Ausbildung gerecht werden. Mit einem anpassungsfähigen Raumkonzept wurde darauf reagiert, dass die Zahlen an Auszubildenden sinken und gleichzeitig der Bedarf an Fachkräften wächst. Das Gebäude verfügt über Werkstätten, Unterrichtsräume sowie eine Mensa und ist Vorreiter in Sachen Energieeffizienz bei einem Berufsbildungszentrum. Dabei werden modernste Gebäudetechnik und Photovoltaik auf dem Dach genutzt.
Der Campus Handwerk fungiert zugleich als Demonstrationsobjekt für Auszubildende und angehende Meister und Meisterinnen aus den Bau- und Ausbauberufen: Lernstoff z.B. über Dämmung lässt sich direkt an der Gebäudehülle vermitteln, ebenso Wissen über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Passivhaus-Fenster, Verschattung etc.
- Energieeffizienz
- Neubau
- Nichtwohngebäude
- Wärmepumpe
Bautafel:
BAUVOLUMEN
10.000 m² Nutzfläche
BAUZEIT
2015-2019
BAUKOSTEN
44 Mio. Euro
ENERGETISCHER ZUSTAND
Passivhaus
VERWENDETES MATERIAL
Außenwand: Stahlbetonwand mit 30 cm Mineralwolle und vorgehängter hinterlüfteter Klinkerfassade
Kellerdecke / Bodenplatte: Stahlbetonbodenplatte mit Pfahlgründung und 30 cm extrudiertem Polystyrol-Hartschaum, partiell mit schwimmendem Estrich
Dach: Stahlbeton-Decke, Notabdichtung, Gefälledämmung aus expandiertem Polystyrol im Mittel 30 cm, Flachdachabdichtung
VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
verschiedene Raumlüftungsanlagen für unterschiedliche Nutzungszonen und mit einem Wärmebereitstellungsgrad aller Lüftungsanlagen von ca. 78 Prozent
acht Systeme für Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung über Gegenstrom-Wärmeübertrager und Rotoren;
Sieben Systeme für Absauganlagen in Werkstätten als Umluftanlagen
Zu- und Abluftanlagen mit Kreuzstrom- Wärmeüberträgern
zwei Grundwasser-Wärmepumpen für Grundlast
Herausforderungen
Der Neubau ist mit 26 Gebäuden sehr komplex. So sind z.B. die Anforderungen der Räume, u.a. bezüglich der Lüftungssystem, sehr unterschiedlich. Eine weitere Herausforderung war es, die Gebäudetechnik in die Gebäudearchitektur zu integrieren. Hierfür wurden passive energetische Maßnahmen mit Maßnahmen energieeffizienter Gebäudetechnik kombiniert, um so den Energiebedarf auf ein Minimum zu reduzieren.
Ziele & Erfolge
Der Campus Handwerk Trier setzt als energieeffizientes Gebäude mit modernen Werkstätten und hohem Nutzerkomfort neue Maßstäbe. Er ist Vorreiter für sanierungsbedürftige oder baufällige Einrichtungen anderer Handwerkskammern und leistet als Passivhaus einen deutlichen Beitrag zur Energieeinsparung. So werden im Campus im Vergleich zu einem konventionellen Neubau nach GEG/EnEV schätzungsweise rund dreiviertel der Heizenergie eingespart.
Lessons learned
Bei der Entwicklung des Projektes wurden alle Beschäftigten und Nutzenden zu ihren jeweiligen Erwartungen und Anforderungen an das neue Gebäude befragt. Das führt zu einer hohen Identifikation mit der Klimafreundlichkeit des Projektes und zur Unterstützung in der Planungs- und Bauphase.