Projekt
Das neue Naturerbe-Gebäude für Verwaltung, Seminare und Ausstellungen bildet den dritten Baustein des Gesamtensembles der Deutschen Bundesstiftung Umwelt auf dem parkähnlichen Grundstück. Als ressourcenschonender Bau vermittelt das Gebäude die zentralen Anliegen der Stiftung nach einem vorsorgenden integrierten Umweltschutz und einer aktiven Förderung der Umweltbildung.
Das Tragwerk, die Hülle und der Ausbau sind weitestgehend aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Hanf gefertigt. Holz ist kohlendioxidneutral sowie leicht zu verarbeiten und transportieren. Zudem weist Holz eine hohe Rückbau- und Recyclingfähigkeit auf. Das Gebäude ist als Passivhaus ausgelegt und erzielt einen rechnerischen Energiebedarf von rund 13 kWh/m². Über die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wird der Neubau primärenergetisch zum Plusenergiehaus. Mit dem vorhandenen Blockheizkraftwerk nutzt man lokale Ressourcen, um das Gebäude mit Wärme und Strom zu versorgen. Grundwasser aus einem vorhandenen Brunnen auf dem Grundstück kühlt die Räume. Ein hybrides Lüftungssystem auf Grundlage einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und natürlicher Belüftung schafft ein optimales Raumklima. Die Wärme- und Kälteübergabe erfolgt mit hohem Strahlungsanteil über Heiz-/Kühldeckensegel, um die thermische Behaglichkeit zu gewährleisten. Eine elektrochrome Verglasung in den Oberlichtern in der Halle optimiert den sommerlichen Wärmeschutz auf innovative Weise.
- Energieeffizienz
- Neubau
- Nichtwohngebäude
Bautafel:
BAUVOLUMEN
9.700 m²
BAUZEIT
15 Monate
BAUKOSTEN
6,2 Mio.
ENERGETISCHER ZUSTAND
Passivhausqualität, Plusenergie
HEIZ-ENERGIEBEDARF
ca. 13 kWh/m²a
JAHRESPRIMÄRENERGIE-KENNWERT
94 kWh/m²a
VERWENDETES MATERIAL
Ressourcenschonende Rahmenkonstruktion aus Holz
Recyclebare und schadstofffreie Hanf-Dämmung
Beton
Stahl
VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
Hybrides Lüftungskonzept, mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung
Raumakustisch wirksame Heiz/Kühldeckensegel
Nahwärme aus vorhandenem BHKW der DBU
Vorhandener Grundwasserbrunnen der DBU zur Gebäudekühlung Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung
Herausforderungen
Auf die beengten Baustellenverhältnisse und den umliegenden Bestand musste in besonderer Weise eingegangen werden. Zudem galt es den bestehenden Mammutbaum am Gebäude zu erhalten und während der Bauarbeiten mit einem Wurzelschutzvorhang auszustatten.
Ziele & Erfolge
In seiner hohen architektonischen Qualität zeigt der Neubau die Möglichkeiten des ökologischen und energieeffizienten Bauens mit innovativen Elementen auf. Unter minimalem Geländeverbrauch wurde eine maximale Kompaktheit des Baukörpers erzielt. Der Anspruch einer „ökorationalen“ Anwendung nachwachsender Rohstoffe wurde sowohl in der Hülle als auch im Tragwerk und im Ausbau überzeugend umgesetzt. Auf diese Weise entstand ein Holzbau mit einer möglichst reduzierten Technisierung, ohne notwendige Installationen zu kaschieren. Gedämmt wurde mit Hanf, das eine gute CO2-Bilanz, einen geringen Energiebedarf bei der Herstellung sowie sehr gute Recyclingfähigkeit und Schadstoffarmut aufweist. Das Haus in Passivhausbauweise wird durch die großflächige Photovoltaikanlage primärenergetisch zum Plusenergiehaus.
Auszeichnungen
1. Preis Holzbaupreis Niedersachsen 2016
Engere Wahl Staatspreis Niedersachsen 2016, Bauen für die Öffentlichkeit
Anerkennung Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2016