Projekt
Ein denkmalgeschütztes Klinkerbauwerk aus dem Jahr 1883 wurde vor dem Verfall bewahrt und nach zeitgemäßen energetischen Richtlinien kernsaniert. Der Fokus lag auf der Verwendung ökologischer Baustoffe und dem Erhalt besonderer Details des Gebäudes. Das Kellergeschoss sollte barrierefreien beziehungsweise barrierearmen Wohnraum bieten.
- 65% Erneuerbare Energien
- Energieeffizienz
- Sanierung
- Wärmepumpe
- Wohngebäude
Bautafel:
BAUVOLUMEN
305 m²
BAUZEIT
2019-2020
BAUKOSTEN
850 000 Euro Investitionskosten
ENERGETISCHER ZUSTAND
KfW-Denkmal-Effizienzhauses
VERWENDETES MATERIAL
Innendämmung (mineralisch, diffusionsoffen): Knauf “Tec Tem” (8 cm)
Außendämmung (Giebelseite): Diffutherm ökologische Holzfaserdämmung
Fenster (Holz, 3-fachverglast): Einzelanfertigungen Tischler
Dachdämmung (Zwischensparrendämmung, Aufsparrendämmung): Mineralwolle
Gaubenverkleidung: Trespa (ökologisch)
Fußbodendämmung / Trittschalldämmung / Zwischendeckendämmung (zwischen Wohnungen)
VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
Viessmann Vitosal 200-S /a 14,70kw Luft-Wärmepumpe (2 Außengeräte)
Viessmann Vitocell 140-E (950 Liter Warmwasserspeicher)
Viessmann Vitocell 140-E (600 Liter Warmwasserspeicher)
Viessmann Vitotrans 353 Frischwasser-Modul
Viessmann Vitosol 200-FM, 4 Kollektoren Typ SV2F (Warmwasseraufbereitung + Heizungsunterstützung)
Hydraulischer Abgleich
Fußbodenheizung in allen Räumen und Etagen
Herausforderungen
Das Haus befand sich zum Zeitpunkt der Sanierung in einem schlechten Zustand. Während der DDR-Zeit und in den Nachwendejahren wurden kaum Instandhaltungsmaßnahmen oder Modernisierungen durchgeführt. Seit dem Jahr 2000 Stand das Gebäude leer und diente als Lager. Feuchtigkeitsschäden, schadhafter Dacheindeckung, Schimmelbefall, brüchiges Mauerwerk waren nur einige der vorhandenen Schäden. Folglich war es herausfordernd, zugleich das Bauwerk zu retten, energetisch zu sanieren und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Ziele & Erfolge
Das sanierte Gebäude vereint Denkmalschutz mit nachhaltigem und ökologischen Bauen und Sanieren. Damit hat es den Status KfW-Effizienzhaus „Denkmal“. Trotz der Mehrkosten für die energetische Sanierung und des zu berücksichtigen Denkmalschutzes, konnte bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.
Aufgrund der Klinkerfassade war keine Außendämmung möglich. Dennoch ist es gelungen, das Haus mit einer Luft-Wärmepumpe und Solarthermie für die Warmwasseraufbereitung sowie zur Unterstützung der Heizung auszustatten. Mit der eingebauten mineralischen Innendämmung der 3-fachverglasten Holzfenster ist folglich eine emissionsfreie Bewirtschaftung des Hauses möglich. Darüber hinaus wird das System mit Ökostrom beliefert.
Nachhaltigkeit
Bei der Sanierung spielten unterschiedliche nachhaltige Aspekte eine wichtige Rolle: Die Bewirtschaftung des Gebäudes erfolgt völlig ohne fossile Brennstoffe und emissionsfrei. Beim Abbruch und der Entkernung konnten große Teile wie Kalk-, Bruch-, Sand- und Backsteine wieder verbaut werden. Außerdem wurden regionale Baustoffe verwendet sowie regionale, ortsansässige Handwerksbetriebe mit der Sanierung beauftragt.