Projekt
Diese serielle Sanierung wird auf diese Weise erstmalig in Deutschland durchgeführt: Eine Baugenossenschaft lässt zwei fünfgeschossige Punkthäuser aus dem Jahr 1966 sanieren und zugleich um drei weitere Etagen aufstocken. Zu den 3.000 m2 Wohnfläche der 50 Bestandswohnungen kommen so 1.900 m2 Wohnfläche auf 24 Familienwohnungen hinzu.
Die energetische Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip erfolgt mithilfe von 95 vorgefertigten Fassadenelementen in Holztafelbauweise. Der niederländische Begriff „Energiesprong“ bedeutet „Energiesprung“ und beschreibt eine modulare Sanierungsweise, die sich durch ihre Erschwinglichkeit und kurze Umsetzungsdauer auszeichnet.
- 65% Erneuerbare Energien
- Sanierung
- Serielles Sanieren
- Wärmepumpe
- Wohngebäude
Bautafel:
BAUVOLUMEN
50 Bestandswohnungen + 24 neue Wohnungen durch Aufstockung
3.000 m² (Bestand) + 1.900 m² (Aufstockung)
BAUZEIT
Serielle Sanierung: 4. Quartal 2023
Aufstockung: 1. Quartal 2024
Ausbau: bis Ende 2024
ENERGETISCHER ZUSTAND
Energieverbrauch vor der Sanierung: 200-250kWh/m²
Energieverbrauch nach der Sanierung: 30-50 kWh/m²
Energiesprung von Energieeffizienzklasse G auf A
VERWENDETES MATERIAL
Serielle Sanierung mit jeweils 95 vorgefertigten Fassadenelementen in Holztafelbauweise
Aufstockung mit Holzmassivbauweise
Einblasdämmung mit Mineralwolle
VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
Photovoltaikanlagen auf den Dächern
Grundwasser-Wärmepumpen
Fensterintegrierte kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Niedertemperaturheizkörper
Anbau von Aufzügen für Barrierefreiheit
Herausforderungen
Aufgrund ihrer besonderen Formgebung mit Vor- und Rücksprüngen sind die Gebäude nicht optimal für eine serielle Sanierung geeignet. Eine besondere Herausforderung war folglich die passgenaue Planung der Fassadenelemente. Ebenso anspruchsvoll war die Planung der neuen vorgestellten 4-Stützen Balkone: Jeweils zwei der vier Balkonstützen werden in das serielle Fassadenmodul verdeckt integriert. Um die Last der drei zusätzlichen Stockwerke tragen zu können, wurde das Fundament mit einer Hochdruck-Betoneinspritzung verstärkt. Durch die Aufstockung waren die Gebäude zudem in eine höhere Brandschutzklasse “aufgestiegen”, woraus erhöhte Brandschutzanforderungen resultierten.
Ziele & Erfolge
Die serielle Sanierung der Bestandsgebäude erfolgt über vorgefertigte Fassadenelemente. Die bisherige Gasheizung wird durch eine Grundwasser-Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaikmodulen und einer Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ersetzt. Durch die Sanierungsmaßnahmen erreichen die Gebäude aus den 60er Jahren nun den klimaneutralen NetZero-Standard.
Dank des seriellen Ansatzes erfolgt die Sanierung der beiden Mehrfamilienhäuser drei- bis viermal schneller als eine herkömmliche energetische Sanierung. Dies ist von großem Vorteil, da sie im bewohnten Zustand durchgeführt wird. Die vorgefertigten Fassadenelemente werden auf der Baustelle nur noch montiert. Dabei ist dennoch eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet. Dazu kommt, dass die Fassaden problemlos recycelt werden können, da die Schichten nicht verklebt und sauber voneinander trennbar sind.
Förderung
Das Projekt wird zu 50 Prozent gefördert:
- Bundesförderung effiziente Gebäude EH 55 + EE-Bonus (Serielle Sanierung)
- KfW Effizienzhaus 55 (Aufstockung)
- Bayerische Holzbauförderung
- Förderung Klimaneutrale Gebäude München
- München Modell Genossenschaften