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Innovative Kreislaufwand

Ein innovatives modulares Holzbausystem macht kreislauffähigen Wandaufbau möglich. 

Foto, Modell des Aufbaus einer kreislauffähigen Wand.
Foto, Luftaufnahme des Rohbaus eines Wohnhauses, welches mit einem modularen Holzbausystems errichtet wird.
Foto, Arbeiter montieren eine Wand aus einem modularen Holzbausystem.

Ansatz

Vor dem Ziel der Klimaneutralität reicht es nicht aus, sich auf die Energieeffizienz im Gebäudebetrieb zu fokussieren. Das kreislauffähige Bauen beruht auf der Idee, eingesetzte Materialien über alle Lebenszyklusphasen, also von der Auswahl der Materialien, Bau und Nutzung bis hin zum Rückbau, so zu planen, dass diese wiederverwendet oder hochwertig recycelt werden können. Diesem Prinzip folgt ein innovatives Holzbausystem, dass 2023 gemeinsam von mehreren Unternehmen als   Reaktion auf die Klimakrise und den hohen CO2-Ausstoß der Baubranche entwickelt wurde.

Die Grundlage des Holzbausystems bilden modulare Holzbausteine, die aus kostengünstigem Industrie- und Kalamitätsholz sowie rückgebautem Holz hergestellt werden.   Auf der Baustelle werden die Holzbausteine ohne den Einsatz von Verbundstoffen miteinander verriegelt. In Verbindung mit einer zirkulären Klinker-Verblendfassade und einer Innenwand aus Lehmbauplatten entsteht eine vollwertige, tragende Kreislaufwand. Zum Einsatzbereich gehören Wohngebäude, Nichtwohngebäude, Schulen, Aufstockungen und Erweiterungen von Bestandsgebäuden.

Das modulare Holzbausystem ermöglicht, dass bereits vorhandene Sekundärrohstoffe, auch Recyclingrohstoffe genannt, anstelle von neuem Material genutzt werden. Am Ende der Nutzungsphase kann das Wandsystem sortenrein entnommen und vollständig wiederverwendet werden. Dies spart erhebliche Mengen an Ressourcen, Energie und Emissionen ein.

  • Baustoffe
  • Innovation
  • Zirkuläres Bauen
Stand: Dezember 2023

Datenblatt:

Themenfeld
Kreislauffähigkeit


Art der Innovation
Baustoff / Bauteil / Bauweise


Reifegrad
Marktreife


Initiator
Unternehmen

Herausforderungen

Die Baubranche folgt derzeit einem größtenteils linearen Prinzip, bei dem Rohstoffe abgebaut, verarbeitet, genutzt und entsorgt oder minderwertig wiederverwendet werden. Für einen nachhaltigen Rohbau musste die Grundidee des modularen Wandaufbaus aus Holz hinsichtlich Kreislauffähigkeit und serieller Fertigung optimiert werden. Zu den produktionsseitigen Herausforderungen gehörte dabei die Herstellung standardisierter Holzbausteine aus Kalamitätsholz, die durch flexible Produktionsanlagen und anspruchsvolle Qualitätskontrollen überwunden wurde. Für die Etablierung des innovativen Wandaufbaus mit Holzbausteinen am Markt musste hingegen Akzeptanz hergestellt und ein Umdenkprozess in der Baubranche eingeleitet werden. Zukünftig gilt es vor dem Hintergrund der Regionalität ein Netzwerk aus Produktionsstätten aufzubauen.

Erster mehrgeschossiger TRIQBRIQ-Rohbau in Frankfurt

Ziele & Erfolge

Das kreislauffähige, modulare Holzbausystem wurde aufgrund seiner Innovation bereits mehrfach ausgezeichnet. Dank der monolithischen Holzbauweise trägt das System dazu bei, nicht nur CO2-Emissionen zu vermeiden, sondern CO2 in der gebauten Umwelt einzulagern. Gleichzeitig wird die Forstwirtschaft entlastet, weil für die Holzbausteine ausschließlich Kalamitätsholz und rückgebautes Holz genutzt wird. 

In Verbindung mit weiteren Recyclingrohstoffen bietet das Holzbausystem für kreislauffähige Wandaufbauten viel Spielraum für eine kreative architektonische Verwendung. Hinzu kommt der geringe Wärmedurchgangskoeffizient im Holzbau, welcher das Erreichen von guten Effizienzstandards erleichtert. Beim Holzbausystem wird außerdem auf die regionale Eigenproduktion von Holz gesetzt, was Lieferketten und die damit einhergehenden Emissionen reduziert.

Exemplarischer Aufbau des TRIOBRIQ-Systems

Zahlen & Daten

Mit dem 30 Zentimeter dicken, modularen Holzbausystem können pro Quadratmeter Wandfläche rund 200 Kilogramm CO2 gelagert werden.  Die serielle Produktion der Holzbausteine ermöglicht gegenüber konventionellem Rohbau mit Beton zudem eine Zeiteinsparung von mehr als einer Woche, was Kosten reduziert und Sanierungen beschleunigt.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht und vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen werden Gebäude durch kreislauffähige Bausysteme zum Materialdepot, wodurch sich der Immobilienwert um bis zu zehn Prozent gegenüber konventionellen Gebäuden erhöhen kann.

Da sich kreislauffähige Holzbausysteme für Wandaufbauten erst am Anfang der Markteinführung befinden, müssen umfassende, standardisierte und quantitative Messungen abgeschlossener Projekte zeigen, welche Einsparungen von CO2 oder ähnlichen Umweltauswirkungen sie ermöglichen. In den nächsten Jahren sind weitere Innovationen in der Herstellung und Anwendung zu erwarten.

Der erste BRIQ aus Concular Holz

Akteure, Links & Praxis

Logo, TRIOBRIQ GmbH
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Lewin Fricke


TRIQBRIQ AG

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Foto, Nahaufnahme von mehreren Stecknadeln in einer Pinwand, die mit Bindfäden untereinander verbunden sind.
Akteure

Praxisbeispiele

Wohnhaus aus kreislauffähigem, mikro-modularem Massivholz-Bausystem

Im Juli 2023 wurde der 430 Quadratmeter große Rohbau des ersten mehrstöckigen Wohngebäudes mit prämiertem TRIQBRIQ-System in sechs Arbeitstagen fertiggestellt. Dank zirkulärem Massivholz-Bausystem auf Basis von Schad-, Schwach- und rückläufigem Bauholz können rund 50.000 Kilogramm CO2 im Rohbau eingelagert werden.

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