Projekt
Ein hochwertiges, zertifiziertes Passivhaus für zwei Familien wurde in Weitnau mit einem minimierten Energiebedarf für Wärme und Strom und der Nutzung der Synergien des "Miteinander Bauen" umgesetzt. Die Bauherren legten Wert auf eine vollständige regenerative Energieversorgung, die durch die lokale Energiegenossenschaft möglich war: Sie versorgt die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses über eine Nahwärmeleitung zu 100 Prozent mit Biomasse (Biogas und Hackschnitzel).
Ein weiterer Schwerpunkt des Gebäudes ist die Plusenergie-Gebäudetechnik: Umfangreiche Photovoltaikanlagen erzeugen eine Eigenversorgung durch Strom von 78 Prozent.
- Baustoffe
- Energieeffizienz
- Neubau
- Wohngebäude
Bautafel:
GEBÄUDEGRÖSSE
Energiebezugsfläche/Wohnfläche: 240 m² nach PHPP,
An = 330 m² nach EnEV
BAUZEIT
2016-2017
ENERGETISCHER ZUSTAND
zertifiziertes Passivhaus, KfW-Effizienzhaus 40
VERWENDETES MATERIAL
Außenwand: Holzrahmenwand, vorgefertigt. Mit Installationsebene, regionale, natürliche Baustoffe
(U-Wert= 0,121 W/m²K)
Dach: Holzrahmenkonstruktion, vorgefertigt mit Installationsebene, regionale, natürliche Baustoffe
(U-Wert= 0,107 W/m²K)
VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
Heizung: Biomasse Nahwärme (Biogas+Hackschnitzel)
Warmwasser: Biomasse Nahwärme (Biogas+Hackschnitzel)
Lüftung: Wohnungszentrale Komfortlüftung, WRG 83 Prozent mit Feuchterückgewinnung
Herausforderungen
Die Bauherren wünschten ein Haus in ökologischer Holzbauweise unter Ausnutzung aller Förderungen. Es sollte Lebensqualität und Zukunftssicherheit durch minimalen Energiezukauf und maximalen Autarkiegrad garantieren. Für Planung und Ausführung verwendeten sie ihr Konzept „Haus der Zukunft Plus“, dessen Standard sie bekannter und leistbarer machen wollen.
Ziele & Erfolge
Entstanden ist ein durch eza! zertifiziertes Passivhaus unter Ausnutzung der KfW-Effizienzhaus 40 Plus Förderung und des Programms des EnergieBonusBayern 2016. Auf der Südseite wurde eine PV-Anlage mit 8,4 KW peak verwirklicht. Die komplette Gebäudeausstattung wurde in LED-Ausführung und ausschließlich A+++ Geräten zur maximalen Stromeinsparung gewählt. Im Carport gibt es eine E-Mobil-Ladestelle mit 1 x 11 KW. So konnte ein Autarkiegrad im Strom zu ca. 80 Prozent erreicht werden.
Zudem wird die angestrebte Nutzung des eigenen Stroms in Verbindung mit E-Mobilität zu mehr als 90 Prozent erzielt. Zur Qualitätssicherung und Optimierung sollen beide Wohnungen in den kommenden Jahren in einem Monitoring erfasst werden.
Lessons learned
Die Bauherren planten mit ihren Architekten ein modernes, nachhaltiges Gebäude, das unter Berücksichtigung der damals aktuellen Fördermittel wirtschaftlich gebaut werden konnte. Das Zweifamilien-Passivhaus mit Plustechnik rechnet sich allein durch die Nutzung der Förderungen (Stand 2018). Die Einsparungen durch die maximale Eigennutzung des Stroms in Verbindung mit der Flatrate sorgen für eine Finanzierung der Sowiesokosten des Gebäudes.