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Sanierung eines 70er-Jahre Fertighauses

Ein 1974 gebautes Fertighaus wurde umfassend saniert: Austausch der Heiztechnik, Fenster und Dämmung, neue Elektroleitungen – für mehr Energieeffizienz und modernen Wohnkomfort.

Projekt

Ein 1974 gebautes Fertighaus in Ständerbauweise wurde umfassend saniert und modernisiert. Dabei zeigte sich, welche Möglichkeiten und Herausforderungen mit dem Umbau eines Bestandsbaus verbunden sind. Neben der Erneuerung des alten Ölkessels aus dem Jahr 1987 war auch der Austausch sämtlicher Außendämmstoffe und Fenster sowie der Einbau eines neuen Strohmzählerkastens notwendig.

Im Rahmen der Sanierung wurde die gesamte technische Infrastruktur auf den neuesten Stand gebracht und die Gebäudehülle erhielt eine energieeffiziente Modernisierung. Alte Baustandards wurden durch moderne Lösungen ersetzt, ohne den Charakter des Hauses zu verändern. So konnte nicht nur die Energieeffizienz deutlich verbessert werden, sondern es entstand auch ein höherer Wohnkomfort bei gleichzeitig gesenkten Betriebskosten.

  • 65% Erneuerbare Energien
  • Sanierung
  • Wärmepumpe
  • Wohngebäude
Stand: Dezember 2024

Bautafel:

BAUVOLUMEN
175 m²

BAUZEIT
2015: Fassadendämmung und Fenster 

2023: Einbau Wärmepumpe 

ENERGETISCHER ZUSTAND:
Vorher: 22.000–25.000 kWh/Jahr, 2.200–2.500 l Heizöl/Jahr

Nachher: 4.500 kWh/Jahr

VERWENDETES MATERIAL:
Fassade: Holzfaserdämmplatten (120 mm), Holzweichfaserplatten (WDVS) (80 mm), MDF-Wandplatte (15 mm), Silikonharzputz (2 mm)

Fenster: Austausch gegen Kunststofffenster

Dämmung: Therm Wood (80mm)

Bodenheizung: Fußbodenheizkreise

VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK:
Heizung: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Kältemittel Propan

Photovoltaikanlage (bereits installiert)

Elektroinstallation: Erneuerung  des Strohmzählerkastens für Wärmepumpenzähler

Steuerung der einzelnen Heizkörper über eine Smartphone-App

 

Herausforderungen

Die Sanierung des Hauses stellte eine Reihe von Herausforderungen dar. Ein in den 1970er-Jahren eingesetztes Holzschutzmittel hatte in Verbindung mit Feuchtigkeit über die Jahre hinweg einen modrigen Geruch verursacht. Gleichzeitig erwiesen sich sowohl eine Fernwärmeversorgung als auch eine Erdbohrung als Ersatz für die alten Ölkessel als ungeeignet. Zusätzlich war der bestehende Stromzählerkasten nicht für einen Anschluss an Wärmepumpenstrom ausgelegt, was umfangreiche Elektroarbeiten erforderte.

Der Einbau eines Wärmepumpenzählers wurde schließlich kurzfristig entschieden, um mögliche nachträgliche Kosten zu vermeiden, falls ein solcher Zähler doch noch benötigt würde.

Neuer Stromzähler

Ziele & Erfolge

Die Sanierung des Einfamilienhauses führte zu einer deutlichen Verbesserung der Energieeffizienz und einer erheblichen Reduktion des Heizwärmebedarfs. Vor der Sanierung lag der Heizwärmeverbrauch zwischen 22.000 und 25.000 kWh pro Jahr, was einem Heizölverbrauch von etwa 2.200 bis 2.500 Litern entsprach. Das alte Heizsystem, eine Ölheizung mit einer Vorlauftemperatur von 65 bis 75 °C, erwies sich in Kombination mit der ursprünglichen Gebäudehülle – Asbestplatten aus dem Jahr 1974 – als wenig effizient.

Bereits 2015 wurde die Fassade grundlegend modernisiert, indem sie mit Holzfaserdämmplatten, diffusionsoffenen MDF-Wandplatten, Holzweichfaserplatten sowie einem Silikonharzputz nach den neuesten Standards ausgestattet wurde. Im gleichen Zuge wurden die Fenster ausgetauscht und in Wohn- und Badezimmer Fußbodenheizkreise installiert. Zu diesem Zeitpunkt blieb der alte Heizkessel noch in Betrieb, da dieser laut Schornsteinfeger als funktionstüchtig galt. Im Jahr 2023, nach 36 Jahren Betriebsdauer der Ölheizung, erfolgte der Wechsel zu einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Umstellung wurde durch Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude und das Berliner Programm Effiziente GebäudePLUS unterstützt.  Die 2015 vom Vorbesitzer übernommene Photovoltaikanlage ergänzt das System und trägt zusätzlich zur Effizienz bei.

Die Maßnahmen umfassten neben der Installation der Wärmepumpe auch den Austausch von sieben der insgesamt 13 Heizkörper, die durch größere Modelle ersetzt wurden, um die niedrigeren Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe optimal zu nutzen. Die Steuerung der Heizkörper erfolgt heute bequem über eine Smartphone-App. Das Außengerät der Wärmepumpe arbeitet mit einem Schall-Leistungspegel von 46 dB(A) und nutzt das Kältemittel Propan. Die Sanierung führte zu einem erheblichen Rückgang des Heizwärmebedarfs auf etwa 4.500 kWh pro Jahr. Damit wurde nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes signifikant verbessert, sondern auch die Betriebskosten für Heizung und Warmwasser spürbar gesenkt.

Anlagentechnik im Außenbereich
Anlagentechnik im Innenbereich

Lessons learned

Die korrekte Einstellung der Wärmepumpe ist eine wichtige Maßnahme, um einerseits eine optimale Vorlaufzeit der Wärmepumpe als auch angenehme Temperaturen in den Räumen zu erreichen. Hierbei kann die Heizungs- und Sanitärfirma am besten schon beim Einbau unterstützen. Darüber hinaus gilt es auch, den Wasserdruck zu prüfen und im Zweifel eine Entlüftung der Heizkörper durchzuführen, damit diese effizient arbeiten können. Um während und nach dem Einbau Unklarheiten zu vermeiden, sollten bestehende Stromleitungen vorab von einer Elektronikfirma überprüft werden.

Erneuerter Heizkörper