Projekt
Energetisch, pädagogisch und architektonisch zukunftsweisend – so lässt sich der neue Erweiterungsbau der Astrid-Lindgren-Grundschule in Berlin-Schönefeld charakterisieren. Die neue Raumkonstellation nach dem Clusterprinzip wurde aus vorgefertigten Modulen errichtet. Das Projekt ist exemplarisch dafür, wie sich der Stau bei Schul-Neubauten und Schul-Erweiterungen klimafreundlich, nachhaltig und mit kurzen Realisierungsphasen lösen lässt.
- Energieeffizienz
- Neubau
- Nichtwohngebäude
Bautafel:
BAUVOLUMEN
2.316 m²
3 Geschosse
42 Raummodule
BAUZEIT
04/2021-09/2021
BAUKOSTEN
6,1 Mio. Euro
ENERGETISCHER ZUSTAND
Energie-Einsparverordnung 2014 inkl. Verschärfung von 2016. U-Wert-Berechnung nach der für den Modulbau gültigen Norm DIN EN ISO 10211 unter Berücksichtigung der Wärmebrücken, da die Berechnung nach DIN EN ISO 6946 für Gebäude in Stahlmodulbauweise per Definition nicht zulässig ist.
Ug = 0,7 W/m² K
Verglasung: VSG 8,76-12-4-12-VSG 8,76 nach Trav
Sonnenschutz: Aluminium-Jalousetten in der Fassade integriert
VERWENDETES MATERIAL
Modulsysteme mit gedämmter HPL-Vorhangfassade
Dämmstärke gem. EnEv, Dämmmaterial Mineralwolle
Harte Bedachung inkl. Dachbegrünung
VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
Fernwärme
Plattenheizkörper
Herausforderungen
Viele Gemeinden und Städte stehen vor der Herausforderung, den Ganztagesanspruch für Grundschüler umzusetzen. Dafür werden nicht nur Schulen mit passenden Betreuungs- und Raumkonzepten benötigt, sondern die Gebäude müssen ebenso die hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erfüllen. Ein ganzheitliches architektonisches Konzept, mit dem sich die moderne Schule mit Ganztagsbetreuung umsetzen lässt, ist die Bildung von Schulclustern. Sie bietet überschaubaren Klassengruppen eine inklusiv genutzte Lernheimat, die aus Klassenzimmer, Hort, Freizeiträumen, Fachräumen, Mensen und Bibliotheken besteht.
Ziele & Erfolge
Der Erweiterungsbau der Astrid-Lindgren-Grundschule wurde auf dem Schulgelände in direkter Nachbarschaft zu den Bestandsgebäuden von Schule und Kita erstellt. Er ist als dreigeschossiger Riegel aus vorgefertigten Modulen ausgeführt und nimmt die Fluchten der Kita auf, um sich harmonisch zu integrieren. Alle Räume sind mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung ausgestattet. Die Beheizung erfolgt über Fernwärme, die mit wirtschaftlichen Plattenheizkörpern in die Räume übertragen wird. Die wärmegedämmte Fassade besteht aus einer hinterlüfteten, mineralisch gedämmten Vorhangfassade aus HPL-Platten (High Pressure Laminate). Auch das Flachdach trägt zum Klimaschutz bei: Ein Gründach sorgt für den ökologischen Ausgleich der versiegelten Grundstücksfläche. Darüber hinaus verbessert es die Dämmwirkung gegen winterliche Kälte und sommerliche Hitze und filtert Luftschadstoffe sowie Feinstaub aus der Luft.
Vorteile Modulbauweise
Alle drei Geschosse des Neubaus wurden in Modulbauweise aus insgesamt 42 vorgefertigten Raummodulen erstellt. Der großzügige, transparente Eingangsbereich mit Pausenfläche wurde in einer Hybrid-Konstruktion aus Raumodulen und Stahlbeton errichtet. Bei dem Objekt zeigt sich, dass die Modulbauweise keine Einschränkungen gegenüber dem konventionellen Bauen sowohl bei Brand- und Schallschutz als auch in der Wärmedämmung. Im Gegenteil: Die Modulbauweise bietet Vorteile bei der schnellen und termingerechten Fertigstellung zu planbaren Kosten. Darüber hinaus konnte der Erweiterungsbau dank der geräusch- und schmutzarmen Modulbauweise bei laufendem Schulbetrieb erfolgen.