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Siemensstadt Square

Ein klimaneutrales Stadtquartier in Berlin, das Wohnen, Arbeiten und Forschen vereint. Nachhaltig, ressourcenschonend und mit digitaler Präzision geplant.

Projekt

Siemensstadt Square ist ein zukunftsweisendes Stadtquartier, das auf dem historischen Siemens-Industriegelände im Westen Berlins entsteht. Auf einer Fläche von 76 Hektar entsteht ein modernes Stadtquartier, das Wohnen, Arbeiten, Forschen und Lernen vereint und Platz für bis zu 35.000 Menschen bieten soll. Im Mittelpunkt des Projekts stehen Klimaneutralität, Ressourcenschonung und die Integration modernster digitaler Technologien. Siemensstadt Square wurde 2020 mit dem DGNB-Vorzertifikat in Platin ausgezeichnet, wobei insbesondere der hohe Erfüllungsgrad von 98,8 % im Bereich „Ökologische Qualität“ hervorzuheben ist.

Im Detail wurde die hohe ökologische Qualität durch Maßnahmen in mehreren Schlüsselbereichen erreicht:  

  • Kriterium „Ökobilanz“: Siemensstadt Square setzt auf eine fossilfreie Wärme- und Kälteversorgung, die durch Umweltwärme und Ökostrom bereitgestellt wird. Energieeffiziente Neubauten reduzieren den Energieverbrauch weiter und unterstützen die Klimaziele des Quartiers.  
  • Kriterium „Stadtklima“: Das Quartier ist nach dem Prinzip der Schwammstadt konzipiert, das auf ein dezentrales Regenwassermanagement setzt, um den Abfluss zu minimieren und die Versickerung zu fördern. Zusätzliche Maßnahmen wie Dachbegrünung und Entsiegelung von Flächen verbessern das Mikroklima und tragen zur Klimaresilienz bei. Ein umfangreiches Klimagutachten und stadtklimatische Simulationen flossen bereits in die Planungsphase ein, um die klimatischen Bedingungen optimal zu berücksichtigen.  
  • Kriterium „Flächeninanspruchnahme“: Durch die Nutzung zuvor genutzter Industrieflächen (Brownfield Development) wird neuer Bodenverbrauch vermieden, was die Ressourcenschonung zusätzlich stärkt.  
  • Quartier
  • Zirkuläres Bauen
Stand: November 2024

Bautafel:

BAUVOLUMEN
76 Hektar 

BAUZEIT
2020 – 2035

VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
digitale Zwillinge für Planung, Bau und Betrieb 

100% fossilfreie Energieversorgung aus Abwasserwärme, Umweltwärme und Ökostrom

dezentrales Regenwassermanagement im Schwammstad-Prinzip

energieeffiziente Heiz- und Kühlsysteme

Smart-Building-Technologien zur Überwachung und Steuerung von Energieverbrauch und Komfort

VERWENDETE MATERIALIEN
Im ersten Bauabschnitt:

Reuse: Wiederverwendung historischer Ziegelsteine aus Bestandsgebäuden und Nutzung von aufbereiteten Doppelbodenplatten 

Holzhybridbau und CO2-reduzierter Beton 

Cradle-to-Cradle und emissionsarme Produkte

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Herausforderungen

Bei der Umsetzung des Projekts Siemensstadt Square war die Koordination und Abstimmung zwischen verschiedenen Stakeholdern eine wichtige Aufgabe. Das Thema Produkt-Reuse ist heute noch wenig standardisiert, und Erfahrungen in Vertragsgestaltung, Rollenverteilung und Umsetzungsabläufen fehlen. Eine weitere Herausforderungen bestanden in der terminlichen Koordination und den logistischen Anforderungen im Bereich des Urban Mining.

Ziele & Erfolge

Besonders hervorzuheben ist die CO₂-neutrale Energieversorgung des Quartiers, die den größten Einfluss auf die ökologische Qualität hat. Hierzu wurde ein Konzept für ein neues Nahwärmenetz entwickelt, das eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung sicherstellt. 

Das Quartier ist so geplant, dass es vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wird und durch den Einsatz von digitalen Zwillingen, d. h. virtuellen Darstellungen des gesamten Quartiers, ressourceneffizient gestaltet ist. Diese digitalen Zwillinge ermöglichen eine präzise Überwachung und Steuerung des gesamten Lebenszyklus der Gebäude – von der Bauphase bis zum Betrieb – und tragen damit zur Nachhaltigkeit des Quartiers bei. Neben nachhaltiger Architektur und intelligenter Mobilität werden auch Konzepte zur Förderung der Klimaresilienz umgesetzt. Grüne und öffentlich zugängliche Räume sind zentraler Bestandteil des Masterplans und sollen eine hohe Lebensqualität für Bewohnende und Nutzende schaffen. 

Lebenszyklusaspekte

Ein Ziel des Projekts ist der verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit Ressourcen und Baumaterialien. Mit Blick auf den Lebenszyklus des Quartiers werden neue Ansätze zur Förderung der Kreislaufwirtschaft sowohl im Rückbau als auch im Neubau erprobt. Ein Beispiel dafür ist die Wiederverwendung von Ziegelsteinen aus alten Bestandsgebäuden auf dem Gelände. Rund 50.000 dieser historischen Ziegel wurden im ersten Modul behutsam zurückgebaut. Gemeinsam mit dem Ziegelhersteller Wienerberger wurden verschiedene Modelle für die Wiedergewinnung der Backsteine erprobt und ein Teil der Ziegel wird nun in einem neuen Gebäude vor Ort eingesetzt. Durch die Wiederverwendung der Ziegel wird nicht nur das Abfallvolumen nach dem „Zero Waste“ Prinzip reduziert, sondern auch der Bedarf an neuen Baumaterialien. Auch der Einsatz von wiederaufbereiteten Doppelbodenplatten ist im Neubau vorgesehen und weitere Kreislaufansätze werden in Zusammenarbeit mit Branchenpartnern untersucht.  

Um Rohstoffpotenziale für die Zukunft transparent zu dokumentieren, sind Gebäuderessourcenpässe geplant, die die in den Neubauten verwendeten Materialien erfassen. So wird das Quartier selbst zu einem Urban-Mining-Depot, das wertvolle Ressourcen für zukünftige Bauprojekte bereitstellt und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft konsequent umsetzt.

Kontakt & Akteure

Ihr persönlicher Kontakt

Alyssa Weskamp

Sustainability Officer
Siemens

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Foto, Nahaufnahme von mehreren Stecknadeln in einer Pinwand, die mit Bindfäden untereinander verbunden sind.
Akteure

INITIATOR Siemens AG 

POLITISCHER PARTNER Land Berlin 

PLANUNGSBEHÖRDE Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen