Gebäuderichtlinie (EPBD) – Novelle 2024

Schrittweise sollen in den EU-Mitgliedsstaaten Neubauten als Nullemissionsgebäude umgesetzt werden. Dies bedeutet, dass die Gebäude keine Vor-Ort-Kohlenstoffemissionen durch den Verbrauch fossiler Energieträger erzeugen dürfen. Zudem sollen die Gebäude in der Lage sein, ihren Verbrauch, die Erzeugung und die Speicherung von Energie bei Bedarf anzupassen. Ab dem 01.01.2028 soll dies für neue Gebäude in öffentlicher Hand und ab dem 01.01.2030 für alle neuen Gebäude umgesetzt werden.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 7 der EPBD.

Neue Gebäude sollen hinsichtlich ihrer Solarenergieproduktion optimiert werden können und eine Nachrüstung ermöglichen. Angefangen mit Nichtwohngebäuden soll schrittweise die Errichtung geeigneter Solarinstallationen erfolgen, falls diese technisch, finanziell und funktionsmäßig umsetzbar sind:

• bis 31.12.2026: alle neuen öffentlichen Gebäude und Nichtwohngebäude, mit einer Nutzfläche von über 250m²;
• bis 31.12.2029: alle neuen Wohngebäude;
• bis 31.12.2029: alle überdachten Parkflächen, die mit Gebäuden baulich verbunden sind.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich unter Artikel 10 der EPBD.

Auch Bestandsgebäude sollen hinsichtlich ihrer Solarenergieproduktion optimiert werden. Zunächst sollen Nichtwohngebäude schrittweise mit geeigneten Solarinstallationen ausgestattet werden, falls diese technisch, finanziell und funktionsmäßig umsetzbar sind. Es gelten für nachfolgende Gebäudekategorien entsprechende Fristen:

• alle bestehenden öffentlichen Gebäude mit einer Nutzfläche von mehr als 2000 m²: bis 31.12.2027;
• bestehende Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von 500 m², die a) eine größere Renovierung durchlaufen, b) bei denen eine Maßnahme durchgeführt wird, die einer Bauerlaubnis bedarf oder c) bei denen technische Gebäudesysteme installiert werden: bis 31.12.2027;
• alle bestehenden öffentlichen Gebäude mit einer Nutzfläche von mehr als 750 m²: bis 31.12.2028;
• alle bestehenden öffentlichen Gebäude mit einer Nutzfläche von mehr als 250 m²: bis 31.12.2030.

Im Zuge des Solarausbaus sollen zudem Aspekte der strukturellen Integrität, Dachbegrünung, sowie Dämmungen von Dachgeschossen und Dächern einbezogen werden.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 10 der EPBD.

Weitere Informationen zur Solarpflicht bietet folgende Themenseite:

Regelungen und Normen zu Photovoltaik

Durch die EU-Gebäuderichtlinie werden neue Anforderungen an Ladeinfrastrukturen von Gebäuden gestellt.

Nichtwohngebäude

Für neue Nichtwohngebäude oder Nichtwohngebäude, die größere Renovierungen durchlaufen und über mehr als fünf Parkplätze verfügen, gilt

• die Installation von mindestens einer Ladestation je fünf Parkplätze;
• die Installation einer Vorabverkabelung von mindestens 50 Prozent der Stellplätze für eine mögliche Nachrüstung von Ladestationen für Autos, Elektrofahrräder und weitere Fahrzeuge der Klasse L;
• Fahrradparkplätze müssen mindestens 15 Prozent der durchschnittlichen Nutzenden oder 10 Prozent der Gesamtnutzenden des NWG abbilden und dabei auch größere Fahrräder (z. B. Lastenräder) berücksichtigen.

Diese Anforderungen sind dann anzuwenden, wenn:

• sich die Parkplätze innerhalb eines Gebäudes befinden und diese Flächen von größeren Renovierungen betroffen sind, gelten ebenfalls die Anforderungen an die verbesserte Ladeinfrastruktur;
• die Parkplätze direkt baulich mit dem Gebäude verbunden sind und diese Flächen von größeren Renovierungen betroffen sind, gelten ebenfalls die Anforderungen an die verbesserte Ladeinfrastruktur.

Hier muss sichergestellt werden, dass die Vorabverkabelung so angelegt wird, dass diese eine ausreichende Anzahl an Ladestationen ermöglicht. Zudem sollen Lademanagementsysteme nur installiert werden, solange diese technisch und wirtschaftlich machbar und vertretbar sind.

Spezifische Regelungen gibt es für neue Bürogebäude und Bürogebäude, bei denen größere Renovierungen anstehen: Wenn diese über mehr als fünf Stellplätze verfügen, muss für je zwei Stellplätze mindestens ein Ladepunkt installiert werden.

Im Fall von Nichtwohngebäuden mit mehr als 20 Autostellplätzen gilt bis zum 01.01.2027:

• Errichten eines Ladepunkts je 10 Parkplätze oder einer Leitungsinfrastruktur (Schutzrohre für Elektrokabel) für mindestens 50 Prozent der Autostellplätze, die eine spätere Errichtung von weiteren Ladepunkten ermöglicht;
• Schaffen von Fahrradstellplätzen, die mindestens 15 Prozent der durchschnittlichen oder mindestens 10 Prozent der gesamten Nutzendenkapazität von Gebäuden ausmacht und zudem Fläche für größere Fahrradmodelle zur Verfügung stellt.

Bei Gebäuden im Eigentum der öffentlichen Hand und mit mehr als 20 Stellplätzen muss eine Vorverkabelung von mindestens 50 Prozent der Stellplätze bis zum 01.01.2033 umgesetzt werden.    

Die Mitgliedsstaaten können die Bestimmungen für bestimmte Kategorien von Nichtwohngebäuden anpassen, die üblicherweise nicht mit dem Fahrrad erreicht werden.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 14 der EPBD.

Wohngebäude

Wenn neue Wohngebäude und solche, die größere Renovierungen durchlaufen, über mehr als drei Autostellplätze verfügen, werden folgende Anforderungen gestellt:

• Installation von Vorverkabelung für mindestens 50 Prozent der Autostellplätze und Leitungsinfrastruktur (Schutzrohre für Elektrokabel) für die restlichen Stellplätze;
• Mindestens zwei Fahrradstellplätze für jede Wohneinheit.

Die Bestimmungen für die Wohngebäude gelten, sofern:

• sich der Parkplatz innerhalb des Gebäudes befindet und die Renovierungsmaßnahmen bei größeren Renovierungen den Parkplatz oder die elektrische Infrastruktur des Gebäudes umfassen, oder
• der Parkplatz an das Gebäude angrenzt und die Renovierungsmaßnahmen bei größeren Renovierungen den Parkplatz oder die elektrische Infrastruktur des Parkplatzes umfassen.

Alle Wohngebäude, die mehr als drei Autostellplätze haben, müssen mindestens einen Ladepunkt schaffen. Die Anforderungen bezüglich der Fahrradstellplätze können auf Basis bestimmter Kriterien angepasst werden.

Unter gewissen Voraussetzungen können die Mitgliedstaaten bestimmte Gebäudekategorien von den Bestimmungen ausnehmen, etwa bei baulichen Besonderheiten, oder bei einem Kostenaufwand, der für die Lade- und Leitungsinstallation mindestens 10 Prozent der Gesamtkosten der Renovierung ausmachen würde.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 14 der EPBD.

Die Mitgliedsstaaten sollen Regelungen treffen, um die korrekte Dimensionierung und Installation sowie Steuerung der gebäudetechnischen Systeme sicherzustellen. Das schließt das auch den hydraulischen Abgleich ein. Die Regelungen sollen für neue, ersetzte oder aufgerüstete Anlagen gelten, sofern dies technisch und ökonomisch machbar ist. Die Regelungen können auch darauf abzielen, Niedertemperaturheizungen in neuen oder renovierten Gebäuden effizient zu betreiben.

Wenn ein gebäudetechnisches System neu installiert wird, soll die Energieeffizienz des Systems beurteilt und optimiert werden. Das Ergebnis der Beurteilung soll den Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern zur Verfügung gestellt werden.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 13 der EPBD.

Mitgliedsstaaten sollen Regelungen beschließen, damit Heiz- und Lüftungssysteme sowie Klimaanlagen mit einer Nennleistung über 70 kW regelmäßig inspiziert werden. Die Inspektionspflicht soll sowohl für Wohngebäude als auch für Nichtwohngebäude gelten, allerdings dürfen die Mitgliedsstaaten unterschiedliche Anforderungen an sie stellen. Bereits vor der aktuellen EPBD-Novelle war eine solche Inspektionspflicht vorgesehen. Neu ist eine Differenzierung nach der Anlagengröße:

• Anlagen > 290 kW sollen mindestens alle drei Jahre inspiziert werden,
• Anlagen > 70 kW sollen mindestens alle fünf Jahre inspiziert werden.

Die Inspektion soll unter anderem den Wirkungsgrad und die Dimensionierung der Anlage einschließen. Es soll beispielsweise geprüft werden, ob Temperatureinstellungen angepasst werden können. Zudem soll bewertet werden, wie die Nutzung fossiler Energieträger reduziert bzw. wie der Einsatz erneuerbarer Energien gesteigert werden kann.

Ausgenommen von der Inspektionspflicht sind Anlagen in Gebäuden, die die Pflicht zur Gebäudeautomation erfüllen (siehe auch oben „Verpflichtende Einführung von Gebäudeautomation"). Zudem können Gebäudesysteme ausgeschlossen werden, die unter vertraglich vereinbarte Effizienzziele fallen (bspw. durch Energiedienstleistungsverträge) oder die von Versorgungsunternehmen oder Netzbetreibern betrieben werden.

Die Mitgliedsstaaten können festlegen, dass, sofern nach einer solchen Inspektion keine Änderungen an einem System vorgenommen wurden, die Anlage im nächsten Inspektionszyklus weniger umfangreich geprüft werden muss. Die Dimensionierung müsste dann beispielsweise nicht erneut bewertet werden. Mitgliedsstaaten können zudem grundsätzlich von der Inspektionspflicht absehen, sofern sie alternative Maßnahmen ergreifen, die einen gleichwertigen Effekt haben.

Über die Inspektion ist ein Bericht zu verfassen. Dieser soll Empfehlungen zu Energieeffizienzverbesserungen enthalten sowie zur Möglichkeit, die Nutzung fossiler Energieträger zu reduzieren. Der Bericht soll in die nationale Datenbank für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden eingestellt werden (siehe auch unten „Datenbanken für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden").

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 23 und 24 der EPBD.

Im Zuge der EU-Gebäuderichtlinie müssen die Mitgliedsstaaten ein Schema für die Erstellung von Renovierungspässen anlegen und zur Verfügung stellen, die in Deutschland derzeit über die individuellen Sanierungsfahrpläne (iSFPs) abgebildet werden. Ob deren Nutzung verpflichtend ist, können die Mitgliedsstaaten selbst entscheiden. Zudem kann festgelegt werden, die Erstellung und Ausgabe der Renovierungspässe mit den Energieausweisen zusammenzulegen.

Grundlage für die Erstellung der Renovierungspässe ist ein Vor-Ort-Besuch von qualifizierten oder zertifizierten Sachverständigen. Im Zuge dessen soll eine Beratung über eine energetische Renovierung hin zu einem Nullemissionsgebäude stattfinden. Zudem soll von den Mitgliedsstaaten ein digitales Tool eingeführt werden, dass die Erstellung und Aktualisierung der Renovierungspässe erleichtert. Hier soll es auch die Möglichkeit geben, vorab einen vereinfachten Entwurf zu erstellen.

Die Daten der Renovierungspässe werden in die nationale Gebäudedatenbank eingespeist.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 12 der EPBD.

Im Zuge der EPBD erlässt die EU-Kommission delegierte Rechtsakte, die auf die Schaffung eines einheitlichen Systems zur Bewertung der Intelligenzfähigkeit von Gebäuden hinarbeiten. Grundlage hierfür sollen die Möglichkeiten eines Gebäudes oder Gebäudeteils sein, den Betrieb für die Bewohnenden, vor allem mit Blick auf die Raumqualität, sowie den Betrieb des Gebäudes hinsichtlich des Netzes und der Gesamtenergieeffizienz anzupassen.

Das gemeinsame System enthält:

• Definition des Intelligenzfähigkeitsindikators;
• eine Methode zu dessen Berechnung.

Der Intelligenzfähigkeitsindikator soll Merkmale für erhöhte Energieeinsparungen, Benchmarks zur Flexibilität sowie verbesserte Funktionen und Fähigkeiten in Bezug auf stärker vernetzte und intelligente Geräte enthalten. In der Methode sind gewisse Ausrüstungsmerkmale enthalten, wie etwa intelligente Zähler oder Ladepunkte für Fahrzeuge.

Bis zum 30.06.2026 legt die Kommission einen Bericht über die Prüfung und Umsetzung des Intelligenzfaktors vor.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in unter Artikel 15 der EPBD.

Für die gebündelte Weitergabe von Informations- und Beratungsangeboten werden Einrichtungen für die technische Hilfe geschaffen, die sich an alle richten, die bei Gebäuderenovierungen eingebunden sind. Darunter fallen Hauseigentümerinnen und -eigentümer, Verwaltungs-, Finanz- und Wirtschaftsakteure wie KMU, einschließlich Kleinstunternehmen.

Eine zentrale Anlaufstelle soll laut EPBD entsprechend eines der folgenden Kriterien eingeführt werden:

• je 80.000 Einwohnende;
• je Region;
• in Gebieten, in denen das Durchschnittsalter des Gebäudebestands über dem nationalen Durchschnitt liegt;
• in Gebieten, in denen die Mitgliedstaaten beabsichtigen, integrierte Stadtteilsanierungsprogramme durchzuführen;
• an einem Ort, der bei Verwendung des vor Ort verfügbaren Transportmittels als Maßstab innerhalb von weniger als 90 Minuten durchschnittlicher Reisezeit erreicht werden kann.

Entsprechend der EPBD sollen zentrale Anlaufstellen geschaffen werden, die eine ganzheitliche Unterstützung für Haushalte, KMUs, einschließlich Kleinstunternehmen, und öffentlichen Einrichtungen bieten. Als weitere Orientierung für die konkrete Ausgestaltung wird auf Artikel 22 Absatz 3 der EED verwiesen, in dem weitere Kriterien enthalten sind:

• Schaffung von Anlaufstellen, die technische, administrative und finanzielle Beratung bereitstellen; Unterstützung im Bereich der Energieeffizienz, etwa in Form von Informationen zu energetischen Renovierungen, für Endkunden und Endnutzende, insbesondere Haushalts- und kleine Nichthaushaltskunden und -endnutzende, einschließlich KMU und Kleinstunternehmen;
• Zusammenarbeit mit privaten Akteuren, die Dienstleistungen in diesen Bereich erbringen, z. B. Energieaudits;
• Mitteilen kosteneffizienter und leicht umsetzbarer Möglichkeiten zur Änderung des Energienutzungsverhaltens;
• Informationen zu Energieeffizienzmaßnahmen und Finanzierungsinstrumenten;
• Einrichtung zentraler Anlaufstellen für die Bereitstellung von Informationen über rechtliche Fragen; diese können in allgemeine Verbraucherinformationsstellen eingegliedert werden.

Zudem sollen spezielle Informationen für vulnerable Haushalte bereitgestellt werden. Die Kommission stellt den Mitgliedsstaaten Leitlinien im Sinne der Harmonisierung bereit.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 18 der EPBD und Artikel 22 der EED.

Der Novelle der EPBD entsprechend, muss die in den Energieausweisen angegebene Gesamtenergieeffizienz durch einen numerischen Indikator für den Primärenergieverbrauch in kWh/(m²a) ausgedrückt werden und zudem Kategorien für Anforderungen an Niedrigstenergiegebäude und Nullemissionsgebäude enthalten. Die Ausweise werden auf einer Skala durch die Verwendung der Buchstaben A bis G angegeben. A steht dabei für Nullemissionsgebäude und G für die Gebäude mit der schlechtesten Gesamtenergieeffizienz im nationalen Gebäudebestand. Zusätzlich kann eine Klasse A+ für Gebäude eingeführt werden, deren maximaler Schwellenwert 20 Prozent unter dem von Nullemissionsgebäuden liegen darf und die am Standort mehr erneuerbare Energie erzeugen als ihrem jährlichen Primärenergiebedarf entspricht.

Zudem muss der Energieausweis laut EPBD folgende Aspekte enthalten:

• die Gesamtenergieeffizienzklasse;
• den berechneten jährlichen Primärenergieverbrauch in kWh/(m²a);
• den berechneten jährlichen Endenergieverbrauch in kWh/(m²a);
• den Anteil von am Standort erzeugter erneuerbarer Energie am Energieverbrauch in Prozent;
• die betriebsbedingten Treibhausgasemissionen in kg CO₂eq/(m²a);
• und den Wert des Lebenszyklus-Treibhausgaspotenzials.

Die Mitgliedsstaaten müssen im Zuge der Ausweiserstellung auf eine gemeinsame visuelle Gestaltung und die Bezahlbarkeit achten. Die Ausweise müssen auf Basis eines Vor-Ort-Besuchs erstellt werden, der, falls möglich, auch mit virtuellen Mitteln durchgeführt werden kann. Zudem müssen diese leicht verständlich und maschinenlesbar sein.

In Erweiterung zu der Ausstellung des Ausweises müssen in diesem auch Empfehlungen zur Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz enthalten sein, außer das Gebäude befindet sich bereits in der Klasse A. Die Empfehlungen müssen technisch und finanziell machbar sein. Bei einer Ausstellung zusammen mit dem Renovierungspass tritt dieser an Stelle der Empfehlungen.

Die Empfehlungen beinhalten:

• Maßnahmen im Zusammenhang mit größeren Renovierungen für die Gebäudehülle und für das gebäudetechnische System;
• Maßnahmen für einzelne Gebäudeelemente außerhalb von größeren Renovierungen;
• Schätzungen zu Energieeinsparungen und finanziellen Aspekten;
• Beurteilung von Heizungsanlagen, Lüftungsanlagen, Klimaanlagen und Warmwasserbereitungsanlagen;
• Angaben zu Anlaufstellen für weiterführende Informationen.

Der Ausweis kann für Gebäudeeinheiten auf Grundlage eines gemeinsamen Energieausweises für das gesamte Gebäude oder auf der Grundlage der Bewertung eines anderen vergleichbaren Gebäudeteils mit den gleichen energiebezogenen Merkmalen in demselben Gebäude erstellt werden. Bei Einfamilienhäusern können nach der Bestätigung eines Sachverständigen auch die Werte eines repräsentativen Gebäudes von ähnlicher Gestaltung herangezogen werden.

Die Gültigkeit kann nicht länger als 10 Jahre bestehen. Gebäude mit Ausweisen der Klasse C oder schlechter werden unmittelbar nach Ablauf des Ausweises, oder aber fünf Jahre nach Ausstellung, zu einem Besuch einer zentralen Anlaufstelle aufgefordert.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen und eine detaillierte Auflistung der im Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz enthaltenen Kriterien finden sich in Artikel 19 und Anhang V der EPBD sowie in Artikel 22 der EED.

Jeder Mitgliedsstaat soll eine nationale Datenbank (oder mehrere miteinander verbundene Datenbanken) für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden aufbauen. Darin sollen Daten zur Energieeffizienz einzelner Gebäude sowie zur Energieeffizienz des nationalen Gebäudebestands enthalten sein. Die Datenbank soll zu den darin aufgeführten Gebäuden Daten aus Energieausweisen, Inspektionen, Gebäuderenovierungspässen, den Intelligenzfähigkeitsindikator sowie aus gemessenen oder errechneten Energieverbräuchen enthalten. Optional können auch Lebenszyklusemissionen des Gebäudes erfasst werden. Mindestens einmal jährlich sollen die Daten der nationalen Datenbank an die Beobachtungsstelle für den EU-Gebäudebestand übertragen werden.

Aggregierte und anonymisierte Daten zum Gebäudebestand sollen öffentlich zugänglich sein und in einem maschinenlesbaren Format vorliegen. Zugang zu den vollständigen Energieausweisen soll kostenlos gewährt werden für Eigentümerinnen und Eigentümer und Nutzerinnen und Nutzer. Auch Kauf- oder Mietinteressierte sollen kostenlosen Zugang erhalten. Zudem sollen Kommunen die Datenbank für die Erstellung kommunaler Wärmepläne nutzen können.

Mehr zu den hier dargestellten Bestimmungen finden sich in Artikel 22 der EPBD.