• Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache

Zusammenstellung technischer Möglichkeiten

Stand: November 2024
Foto, ein Techniker inspiziert eine Heizungsanlage

Zur Erfüllung der durch das Gebäudeenergiegesetz definierten Vorgabe der Verwendung von mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien bei der Wärmeerzeugung können in Gebäuden, die sich im Eigentum von Wohneigentümergemeinschaften (WEGs) befinden, sowohl dezentrale als auch zentrale Heizanlagen zum Einsatz kommen.  

Darüber hinaus ist es sinnvoll, verschiedene Konzepte für die Bereitstellung von Trinkwarmwasser zu prüfen. 

  • Dezentrale Anlagen 
    • Dezentrale Anlagen befinden sich im Eigentum der jeweiligen Wohnungseigentümerinnen oder -eigentümer (Sondereigentum) und beheizen nur eine Wohnung.  
  • Zentrale Anlagen 
    • Zu zentralen Anlagen gehören Wärmenetze, bei denen mehrere Gebäude mit leitungsgebundener Wärme versorgt werden. Anforderungen an Wärmenetze werden in §71 b GEG beschrieben. Für die Förderung wird zwischen Gebäudenetzen und Wärmenetzen  unterschieden. Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können sich mindestens zwei und bis zu 16 Gebäude (Wohngebäude oder Nichtwohngebäude) bzw. bis zu 100 Wohneinheiten an ein Gebäudenetz anschließen. Werden mehr als 16 Gebäude oder 100 Wohneinheiten mit leitungsgebundener Wärme versorgt, dann handelt es sich um ein Wärmenetz. 
    • Ist das Gebäude der Wohneigentümergemeinschaft (WEG) an ein Netz angeschlossen, gehört die nötige Verteilinfrastruktur innerhalb des Gebäudes zum Gemeinschaftseigentum.
    • Eine zentrale Versorgung liegt auch vor, wenn in einem Wohnhaus mehrere Wohnungen über einen im Haus befindlichen Wärmeerzeuger versorgt werden.

Im GEG benannte Optionen zur Umsetzung der 65-Prozent-EE-Regel

Sofern es der Platz für die Anlagentechnik und ggf. die Räumlichkeiten zur Lagerung von Brennmaterial erlauben, kommen grundsätzlich erst einmal alle in § 71 GEG genannten Umsetzungsoptionen dafür in Frage, die Anforderungen der 65-Prozent-EE-Regel in einem WEG-Gebäude zu erfüllen.

  • Option 1: Wärmenetz
  • Option 2: Wärmepumpe
  • Option 3: Stromdirektheizung
  • Option 4: Solarthermische Heizung
  • Option 5: Flüssige oder gasförmige Biomasse
  • Option 6: Wasserstoff-Heizung
  • Option 7: Feste Biomasse
  • Option 8: Wärmepumpen-Hybridheizung
  • Option 9: Solarthermie-Hybridheizung

Detaillierte Infos zu den Umsetzungsmöglichkeiten

Weiterführende Informationen zu den in der zweiten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) genannten Umsetzungsmöglichkeiten können der Themenseite „GEG 2024: Neue Regelungen" im Abschnitt „Optionen zur Umsetzung der 65%-EE-Regel" entnommen werden:

GEG 2024: Neue Regelungen

Heizsysteme, die besonders für Mehrfamilienhäuser in Betracht kommen

Auch wenn grundsätzlich alle in § 71 GEG genannten Optionen zur Erfüllung der 65%-EE-Regel in Betracht gezogen werden können, werden in der Praxis voraussichtlich vor allem folgende Heizsysteme in Mehrfamilienhäusern (MFHs) zum Einsatz kommen und sind damit von besonderem Interesse für WEGs:

  • Dezentrale Heizsysteme zur Umsetzung der 65%-EE-Regel in einem MFH: 
    • Luft-Wasser-Wärmepumpe 
    • Luft-Luft-Wärmepumpe (Multi-Split Gerät) 
    • Gasbrennwertkessel / Gasetagenheizung 
      • Anforderungen §71f GEG: Zur Erfüllung der GEG-Vorgaben müssen mindestens 65 Prozent der Wärme mit nachhaltig hergestellter flüssiger oder gasförmiger Biomasse oder alternativ mit grünem oder blauem Wasserstoff erzeugt werden. Diesbezüglich muss die begrenzte Verfügbarkeit und eine voraussichtliche Preissteigerung berücksichtigt werden. Weiterhin sind bisher keine 100%-Wasserstoff-ready-Geräte am Markt verfügbar.
  • Zentrale Heizsysteme zur Umsetzung der 65%-EE-Regel in einem MFH: 
    • Luft-Wasser-Wärmepumpe 
    • Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden / Erdreichkollektoren 
    • Wasser-Wasser-Wärmepumpe 
    • Solarthermie-Hybridheizung 
    • Pelletkessel 
    • Hackschnitzelkessel
    • Scheitholzvergaserkessel 
    • Wärmepumpen-Hybridheizung mit Gas-Brennwertkessel 
    • Gasbrennwertkessel
      • Anforderungen §71f GEG: Zur Erfüllung der GEG-Vorgaben müssen mindestens 65 Prozent der Wärme mit nachhaltig hergestellter flüssiger oder gasförmiger Biomasse oder alternativ mit grünem oder blauem Wasserstoff erzeugt werden. Diesbezüglich muss die begrenzte Verfügbarkeit und eine voraussichtliche Preissteigerung berücksichtigt werden. Weiterhin sind bisher keine 100%-Wasserstoff-ready-Geräte am Markt verfügbar.
    • Wärmenetze

Beispiele aus der Praxis

Vertiefende Themenseiten

Vertiefende Fachinformationen zu verschiedenen Aspekten der Planung und technischen Umsetzung einer Heizungsanlage, die die Vorgaben der 65%-EE-Regel des Gebäudeenergiegesetzes erfüllt, können folgenden Themenseiten entnommen werden:

Foto, Aufnahme eines Geflechts von wandmontierten Rohrleitungen sowie von Heizungspumpen und Sperrventilen.

Heizungstechnik und -optimierung

Durch die Heizungstechnik wird die Raumwärme und Warmwasserversorgung eines Gebäudes erzeugt und bereitgestellt, bei externer Erzeugung der Wärmeenergie durch eine Fernheizung nur bereitgestellt. Bestandssysteme können energetisch weiter optimiert werden.

Mehr erfahren
Foto, Luft-Luft-Wärmepumpe vor einem modernen Niedrigenergiehaus.

Wärmepumpen

Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärme, hebt dann das Temperaturniveau und liefert ein Vielfaches der eingesetzten Energie als Nutzwärme. Wird eine Wärmepumpe auf Basis erneuerbarer Energien betrieben, erfolgt die Wärmeerzeugung CO2-neutral.

Mehr erfahren
Foto, ein sanierter, mehrstöckiger Altbau in Berlin

Wärmepumpe: Lösungen für Mehrfamilienhäuser

Für Mehrfamilienhäuser besteht ein breit gefächertes Feld an Möglichkeiten für den Einsatz der Wärmepumpen-Technologie. Die verschiedenen Lösungen können mit verschiedenen erneuerbaren Wärmequellen und Wärmeübergabesystemen kombiniert werden.

Mehr erfahren

Das könnte auch interessant sein

Foto, im Vordergrund ein Hausdach mit Photovoltaik-Anlage, im Hintergrund ein Windkraftwerk.

Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien lösen nach und nach fossile Brennstoffe bei der Strom- und Wärmeerzeugung ab. Für die Umsetzung einer fossilfreien Wärmeversorgung in Gebäuden gibt es verschiedene Möglichkeiten, allen voran steht die Wärmepumpe.

Mehr erfahren
Foto, Fassade eines neuen, mehrstöckigen Wohngebäudes mit Balkonen und daran montierten Solarmodulen.

Förderprogramme für Gebäude

Für den Neubau oder die energetische Sanierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden stehen, je nach geplanter Maßnahme, Förderungen in Form von Zuschüssen oder Krediten zur Verfügung.

Mehr erfahren
Foto, Blick auf ein hochwertig saniertes Einfamilenhaus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.

iSFP - Der individuelle Sanierungsfahrplan

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) zeigt einen möglichen Weg zum energieeffizienten Haus auf.

Zum iSFP

Zurück zu GEG-Anforderungen an WEGs