Lösungen für Mehrfamilienhäuser

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) erarbeitet derzeit eine Handreichung für die Innenaufstellung für Wärmepumpen mit brennbaren Kältemitteln, die Ende 2024 veröffentlicht werden soll. Ein Leitfaden zur Außenaufstellung von Wärmepumpen mit brennbaren Kältemitteln kann bereites heruntergeladen werden: Leitfaden Außenaufstellung von Wärmepumpen mit brennbaren Kältemitteln (PDF / 3,2 MB)

Das liegt vor allem daran, dass die Propanwärmepumpen sehr lange bewusst wegen der Brennbarkeit nicht entwickelt wurden. Denn: je größer die Leistung, desto mehr Kältemittel und desto wichtiger sind die Sicherheitsmaßnahmen.

Die Mehrkosten sind aktuell schwierig abzuschätzen, werden aber vermutlich nicht signifikant sein. Es ist schon kurzfristig (1 - 2 Jahre) mit mehreren Produkten zu rechnen.

Wärmemengenzähler und Stromzähler. Je genauer, desto besser. Bei Wärmemengenzählern ist auf die richtige Dimensionierung zu achten. Ultraschallzähler sind zum Beispiel eine gute Wahl. 

Im Internet gibt es eine Handvoll guter Berechnungstools, die einen Einstieg bieten, um Teile des Gebäudes zu identifizieren, an denen Handlungsbedarf besteht. Zu empfehlen sind folgende:

• BMWK: Eignungsanalyse Wärmepumpe
• BWP: Heizlastrechner

Auf der Website des Gebäudeforums werden ebenfalls weitere Tools gelistet, die für erste Annäherungen an Auslegung und Wärmequellenauswahl für eine Wärmepumpe heranführen: Toolbox des Gebäudeforums

Wärmepumpenhersteller bieten darüber hinaus ebenfalls ähnliche Tools an, die jedoch nur auf ein eingeschränktes Angebot zurückgreifen.

Die Berechnung mit den Tools ist letztendlich natürlich nur überschlägig, insofern wird kein Weg daran vorbeiführen, die Gebäude einer gründlichen Voruntersuchung und Konzepterstellung zu unterziehen. Grundlage dafür bildet die VDI-Richtlinie 4645 „Heizungsanlagen mit Wärmepumpen in Ein- und Mehrfamilienhäusern“. 

Die Feldmessungen des Fraunhofer ISE „WPQS im Bestand“ ergeben für die Messungen bis Ende 2023 mittlere Werte für die Jahresarbeitszahl von Luft-Wasser-Wärmepumpenanlagen von 3,3 und für Wärmepumpenanalgen mit der Wärmequelle Erdreich zwischen 3,6 und 5,4 . Mehr Informationen dazu gibt es hier: Qualitäts- und Effizienzsicherung in Planung und Betrieb von Wärmepumpenanlagen – Dr. Ing. Peter Engelmann, Fraunhofer ISE (PDF / 1,5 MB).

Weitere Information bietet auch die Themenseite zur Effizienz von Wärmepumpenanlagen.

Im Fortbildungskalender der Energieeffizienz-Expertenliste kann auch nach Wärmepumpen-Schulungen in der Detailsuche gefiltert werden. 

Ein Überblick über Angebote zu Schulungen im Wärmepumpenbereich bietet die Themenseite Wärmepumpen: Weiterbildung und Qualifizierung.

Einen Vergleich verschiedener Systeme und der Kosten liefert z. B. folgende Ariadne-Studie: Analyse: Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandswohngebäuden – Aktualisierung auf Basis der GEG-Novelle 2024 (PDF / 784 KB).

Jede Energiequelle hat Ihre individuellen Vor- und Nachteile. Bei der Auslegung einer Wärmepumpe sollte jedoch immer eine ausgebildete Expertin oder ein Experte das gesamte Gebäude betrachten, um sowohl eine Über- wie auch Unterdimensionierung zu vermeiden und die effizienteste Lösung zu finden. Eine Liste mit regionalen Fachbetrieben gibt es bei der Fachpartnersuche des BWP. 

Die Nutzung von Fluss- und Kanalwasser als Wärmequellen für Wärmepumpen stellt für viele Behörden eine Neuerung da, für deren Genehmigung es häufig noch keine eingespielten Prozesse gibt. Das BMWK arbeitet derzeit an Hilfestellungen hierzu.

Hydraulische Schaltungen in Bestandsgebäuden sind individuell. Hier kann keine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden.

Einrohrsysteme sind tatsächlich sehr ungünstig für den Betrieb einer Wärmepumpe. In manchen Fällen kann eine komplette Umrüstung auf ein Zweirohrsystem sinnvoll sein, z. B. wenn ohnehin in größerem Umfang saniert wird. Andernfalls gibt es Lösungen verschiedener Hersteller über spezielle Ventile und elektronische Regler.

Bauvorhaben in Mehrfamilienhäusern sind komplex und bedürfen einer genauen Planung. Erfahrene Planungsbüros unterstützen bei der Kostenschätzung.

Die Wärmepumpe wird durch die Fachbetriebe beim Einbau einer neuen Heizungslösung fachgerecht entsorgt.

Für eine Mieterhöhung wegen Austausch einer Heizung gilt seit 01.01.2024 eine neue Regelung: 10 Prozent der Kosten dürfen bei einer Förderung umgelegt werden, aber nicht mehr als 50 Cent pro Quadratmeter und Monat (§ 559e BGB).

Mit Inkrafttreten des neuen EnWG wurde der Ansatz von Sperrzeiten für die Auslegung der Wärmepumpenleistung mehr oder weniger obsolet. In der kommenden Ausgabe der VDI 4645 ist daher dieser Anteil nicht mehr enthalten. Grund ist, dass meist keine komplette Abschaltung mehr erfolgen wird, sondern nur noch eine reduzierte Leistung zur Verfügung gestellt wird. Bei alten Wärmepumpenstromtarifen kann die Berücksichtigung aber durchaus notwendig sein, wenn der Versorger von den Möglichkeiten der Abschaltung Gebrauch macht.

Die behördliche Genehmigungspraxis von Erdwärmesondenbohrungen ist nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern unterscheidet sich lokal erheblich. Unter Umständen ist es möglich, eine Erdwärmesonde mit Wasser ohne Glykol zu betreiben. Eine endgültige Antwort kann hier ein spezialisierter Fachbetrieb geben: Fachpartnersuche des BWP.