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Dämmung

Stand: August 2024

Wenn es darum geht, die Energie- bzw. Wärmeverluste, welche durch die Bausubstanz der Gebäudehülle erfolgen, zu senken, ist Dämmung eine nachweislich effektive Maßnahme. Die Praxis zeigt, dass durch die Dämmung der Gebäudehülle bzw. der thermisch relevanten Bauteile wie Außenwand, Dach/oberste Geschossdecke (OGD), Kellerdecke und Bodenplatte eine große Wirksamkeit bei der jährlichen energetischen Einsparung zu erreichen ist.

Foto, Nahaufnahme einer Dämmmatte, die an einer mit dem gleichen Material bereits gedämmten Wand lehnt.

Energiebedarf und Einsparpotenziale

Durch eine Dämmung kann die für die Herstellung und Entsorgung des Dämmmaterials aufgewendete Energie in der Regel durch die mit ihr erzielte Endenergieeinsparung innerhalb kürzester Zeit – häufig bereits innerhalb eines Jahres – wieder ausgeglichen werden. Eine solch kurze Amortisationszeit in Bezug auf graue Energie und Emissionen ist sonst nur durch wenige Bauteile bzw. -stoffe zu erreichen (Quelle: BMWK).

Verschiedene Dämmmaterialien unterscheiden sich hinsichtlich des jeweiligen Primärenergiebedarfs für die Herstellung. Für Zellulosedämmstoff liegt dieser beispielsweise bei nur 30 bis 60 kWh/m³, wohingegen für Polyurethan 840 bis 1.500 kWh/m³ erforderlich sind. Eine Kurzanalyse des VDI Zentrums Ressourceneffizienz kommt zu dem Ergebnis, dass bei einer Nutzungsdauer von über 40 Jahren erheblich mehr Energie durch die Dämmung eingespart wird, als für die für Herstellung des Dämmstoffes benötigt wird (bezogen auf die Wärmeenergie). Innerhalb eines Jahres wird die Menge an Energie eingespart, die für die relativ energieaufwändige Herstellung einer 24 cm dicken Dämmschicht expandierten Polystyrol (EPS) benötigt wird. Der energetische Aufwand für die Herstellung von Dämmstoffen amortisiert sich je nach Dämmstärke und Lebensdauer in höchstens drei bis fünf Heizperioden.

Vergleich Energiebedarf zur Dämmstoffherstellung und Energieeinsparung während der Nutzungsphase

Graue Energie und Emissionen

Graue Energie bezeichnet den Energieaufwand u.a. für Abbau, Herstellung, Transport, Rückbau sowie Entsorgung von eingesetzten Materialien. Graue Emissionen entstehen durch den Anteil des Energieaufwandes, der über fossile Energieträger gedeckt wird.

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Dämmstoffarten

Abhängig von den Ausgangsstoffen für ihre Herstellung können Dämmmaterialien verschiedenen Kategorien zugeordnet werden:

  1. Organisch natürlich (nachwachsend), z.B. Schafwolle (tierisch) oder Holzwolle und Stroh (pflanzlich)
  2. Organisch synthetisch, z.B. expandiertes Polystyrol (EPS) und extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Polyurethan-Hartschaum (PU)
  3. Anorganisch natürlich, z.B. Perlite oder Blähton
  4. Anorganisch synthetisch, z.B. Schaumglas oder Mineralwolle
Foto, neu gebautes Gebäude im Hintergrund vor blauem Himmel, Bauschutt eines abgerissenen Gebäudes im Vordergrund.

Lebenszyklusbetrachtung

Um den heutigen Anforderungen an Gebäude wie Wohnqualität, Wirtschaftlichkeit, Dauerhaftigkeit, Umnutzbarkeit und Rückbaubarkeit gerecht zu werden, ist eine vorausschauende und ganzheitliche Planung erforderlich.

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Foto, Ansicht eines Schrottplatzes aus der Vogelperspektive

Zirkuläres Bauen

Um Verknappung und Übernutzung von Ressourcen etwas entgegen zu setzen und die Treibhausgas-Emissionen durch den Bausektor zu verringern, müssen zirkulär geplant und gebaut sowie Gebäude als Rohstofflager genutzt werden.

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Wahl des Dämmmaterials

Grundsätzlich sollte bei der Wahl der Dämmstoffe die Eignung eines Materials, um die geforderten Aufgaben in der Anwendung zu erfüllen, (was entweder normativ oder durch Zulassung belegt sein muss) an erster Stelle stehen. Neben den Anforderungen an die Funktionsfähigkeit und Energieeffizienz eines Gebäudes, lohnt es sich auch, die ganzheitlichen Umweltauswirkungen auszuwerten, die mit verschiedenen Dämmstoffen einhergehen, und diese mit möglichen Alternativen zu vergleichen. Dabei müssen immer die Funktion des Gebäudes, die Gegebenheiten und die individuellen Anforderungen berücksichtigt werden. Ein ideales Material, das alle gewünschten Qualitäten in sich vereint, existiert in der Regel nicht. Nichtdestotrotz gibt es abhängig vom Einsatzort und -zweck besser oder schlechter geeignete Dämmmaterialien. Darüber hinaus spielt die aktuelle Verfügbarkeit einiger Dämmstoffe ebenfalls eine Bedeutung bei der finalen Auswahl.

Studien & Berichte

Ganzheitliche Bewertung von verschiedenen Dämmstoffalternativen

Mit dieser Studie wurde eine umfassende ökologische Bewertung von Dämmstoffalternativen insbesondere im Hinblick auf mögliche zukünftige Entsorgungswege der Dämmstoffe (von der „Wiege bis zur Bahre“) durchgeführt. ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung gGmbH

Stand: November 2019

PDF 6 MB

Einsatzorte und Anwendungsbeispiele verschiedener Dämmstoffe

Die nachfolgenden Informationen zu möglichen Einsatzorten verschiedener Wärmedämmstoffe sowie die Benennung von entsprechenden Anwendungsbeispielen erfolgt im Wesentlichen auf Basis der vom FIW München veröffentlichten Metastudie „Technologien und Techniken zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden durch Wärmedämmstoffe". Die Studie kann folgend heruntergeladen werden und bietet in den Kapiteln 3.4 sowie 3.5 noch einmal detailliertere Informationen zu diesem Thema.

Studien & Berichte

Technologien und Techniken zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden durch Wärmedämmstoffe

Die vorliegende Publikation bildet den aktuellen Stand der Technik bei Wärmedämmstoffen für Gebäude ab. Eingegangen wird weiterhin auf Neuerungen in den europäischen und nationalen Regelungsgrundlagen sowie in der Normung. FIW – Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München

Stand: März 2023

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Dach und Decke

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Wand

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Perimeter

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Innendämmung

Foto, Aufbau einer Wand mit Innendämmung aus Schilfmatten und Lehmputz

Innendämmung mit biobasierten Dämmstoffen

Wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, etwa zur Erhaltung historischer Fassaden, bietet die Innendämmung eine sinnvolle Alternative im Bestand. Biobasierte Dämmstoffe aus z.B. Hanf oder Stroh ermöglichen dabei eine ökologische und effektive Lösung.

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Downloads und Links

Ausgewählte Fachinfos aus dem Partnernetzwerk

Einfluss der Dämmung auf das Treibhauspotential und den nicht erneuerbaren Primärenergieaufwand über den gesamten Gebäudelebenszyklus

Die Studie untersucht den Einfluss der Dämmung auf das Treibhauspotential und den nicht erneuerbaren Primärenergieaufwand über den gesamten Gebäudelebenszyklus unter Berücksichtigung verschiedener Effizienzstandards am Beispiel mehrerer Gebäudetypen. FIW – Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München

Stand: Mai 2023

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FIW – Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München

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Der Dämmatlas bietet einen unabhängigen und umfassenden Überblick auf die vielfältigen Möglichkeiten, Gebäude energetisch zu optimieren. IPEG-Institut GmbH

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IPEG-Institut GmbH

IPEG ist das Kompetenzzentrum für Dämmstoffe und Dämmverfahren aller Art – mit dem Fokus auf Altbausanierung.

Wir kennen alle auf dem deutschen Markt angebotenen Dämmstoffe, ihre technischen,…

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Downloads

  • Dämmlösungen

    Wichtige Voraussetzung für Effizienzhäuser ist ein guter Wärmeschutz der Gebäudehülle. Das Menü Dämmlösungen für Dächer, Wände, Böden und Decken informiert über Standardkonstruktionen mit PU-Dämmung mit Planungshilfen zum Download. IVPU – Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V.

  • Downloads zu Mineralwolldämmstoffen

    Flyer und Broschüren des FMI bieten viele Zusatzinformationen rund um die Themen Mineralwolle und Dämmen. FMI – Fachverband Mineralwolleindustrie e.V.

  • Praxishilfen

    Holzbau Handbuch - Holzfaserdämmstoffe

    In diesem Handbuch werden die Herstellung und die technologischen Eigenschaften von Holzfaserdämmstoffen beschrieben und es wird auf die Verwendung von plattenförmigen Holzfaserdämmstoffen eingegangen. Informationsdienst Holz

    Stand: März 2021

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    Stand: November 2022

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  • Leitfäden

    Technische Information für Dämmstoffe aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS)

    Sicherer und nachhaltiger Umgang mit EPS-Dämmstoffen auf der Baustelle. IVH – Industrieverband Hartschaum e.V.

    Stand: November 2022

    PDF 927 KB

  • Innendämmung und Wandflächenheizungen

    Voraussetzungen und Vorteile auf einen Blick. Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen

  • EPS-Leitfaden für Weiterverwertung & Recycling

    Die Kreislaufwirtschaft im Blick: Praktizierte Abfallvermeidung mit EPS – aus Dämmstoff wird Wertstoff. IVH – Industrieverband Hartschaum e.V.

    Stand: Dezember 2021

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  • Der Weg zum schnellen und einfachen Recycling von Baustellen-Verschnitt aus Steinwolle

    Mit Dämmstoffen aus wertvollen, natürlichen ressourcen muss über deren gesamten Lebenszyklus verantwortungsvoll und nachhaltig umgegangen werden. Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM)

    Stand: Juni 2022

    PDF 1 MB

Absatz von Dämmstoffen

Durch vermehrte Bautätigkeiten und erhöhte Anforderungen an Gebäudehüllen (höhere Dämmstärken) ist der Absatz von Dämmstoffen in den letzten Jahren gestiegen. Damit einhergehend ist ebenfalls ein Anstieg der Emissionen zu verzeichnen, so dass im Jahr 2020 die Grenze von fünf Mio. t C CO2-Äquivalenten erreicht wurde. Größter Emittent dabei ist die Mineralwolle (Glas- und Steinwolle) mit fast zwei Mio. t C CO2-Äquivalenten, gefolgt von expandiertem Polystyrol (EPS) mit rund 1,5 Mio. t C CO2-Äquivalenten. Bei der Betrachtung des Verhältnisses zwischen Absatzmenge und Treibhausgasemissionen, erweisen sich extrudierte Polystyrole (XPS) als am klimaschädlichsten. Nachwachsende Dämmstoffe werden bisher nur in geringen Mengen verwendet, schonen jedoch fossile sowie mineralische Ressourcen und sind innerhalb einer ganzheitlichen Bilanzierung in vielen Aspekten der Nachhaltigkeit positiv zu bewerten.

Folgende Diagramme entstammen dem dena-Gebäudereport 2022 sowie dem dena-Gebäudereport 2024. Der Gebäudereport 2022 kann als PDF auf der Themenseite zum Gebäudereport 2022 heruntergeladen werden. Der Gebäudereport 2024 als PDF-Download sowie weitere interaktive Diagramme mit Zahlen und Daten zum Gebäudebestand in Deutschland können auf der Themenseite zum Gebäudereport 2024 abgerufen werden.

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