Öffnungen in der Gebäudehülle
Stand: Juli 2024„Gebäudeöffnungen dienen der Belichtung, Belüftung und dem Klimaausgleich von Räumen. Gleichzeitig sind sie wesentliches Funktions- und Gestaltungselement der Fassade und übernehmen als transparente oder transluzente Bauteile Kommunikationsfunktionen zwischen Innen- und Außenraum“ (Quelle: Atlas Gebäudeöffnungen). Mit Gebäudeöffnungen sind sämtliche Öffnungen in den Umfassungsflächen des Gebäudes und seinen angrenzenden Bauten gemeint. Diese offenen Stellen müssen durch anderweitige teils regelbare Bauteile verschlossen werden.
Öffnungen in der Gebäudehülle bedingen zwingenderweise Schwachstellen in der thermischen Gebäudehülle. Darüber hinaus werden Anforderungen bspw. an den Witterungsschutz, den Schallschutz, die Brandsicherheit, den Einbruchsschutz und die Praktikabilität gesetzt.
Unabhängig von der Art der Gebäudeöffnung sind die Wärmeverlustmechanismen, die es zu reduzieren und optimieren gilt, die gleichen:
- die Leitung von Wärme (Transmissionswärmeverluste),
- die Konvektion von Wärme (Luftströmung) und
- die Abstrahlung von Wärme.
Dies geschieht in der Praxis durch wärmedämmende Stoffe bzw. Schichten, eine luftdichte Ausführung und die Auswahl von Materialien mit niedriger Emissivität. Durch einen geeigneten Wärmedämmstoff kann die Wärmeleitung herabgesetzt werden. Die luftdichte Ausführung unterbindet den unkontrollierten Luftaustausch mit dem Außenraum und ein niedriger Emissionsgrad einer nach außen gerichteten Oberflächen bedingt eine geringere Abstrahlung von Wärme. Bei einer Gegenüberstellung der Wärmeverlustmechanismen von Öffnungen in der Gebäudehülle wird aufgrund erhöhter Lüftungswärmeverluste stets die Relevanz einer luftdichten Ausführung ersichtlich.
Das Drei-Ebenen-Modell
Bauteile, die in Außenwandsysteme integriert sind, werden zahlreichen bauphysikalischen Einflüssen ausgesetzt. Das drei-Ebenen-Modell wurde entwickelt, um die physikalischen Funktionsbereiche der Außenwand bzw. der jeweiligen Komponenten modellhaft abzubilden und die auftretenden Beanspruchungen einzelnen Funktionsebenen zuzuordnen.
Die Funktionen von Fenstern und ihren Bestandteilen können in drei grundlegende Ebenen unterteilt werden:
- Außenbereich: Fassade; Funktion: Wetterschutz (wind- und schlagregendicht)
- Mittlerer Bereich: Bereich mit Masse; Funktion: Schallschutz, Wärmeschutz
- Innenbereich: luftdichte Ebene; Funktion: physikalische Trennung (Trennung von Raum- und Außenklima)
Diese Funktionsebenen müssen bestmöglich aufeinander abgestimmt werden, um Folgeschäden an der Bausubstanz vorzubeugen. Aufgrund der hohen Beanspruchung durch Bewitterung, klimatische Einflüsse und verschiedene induzierte Spannungen ist dies eine technische Herausforderung.
Das Drei-Ebenen-Modell ist auf das mitteleuropäische Klima und normale Wohntemperaturen ausgerichtet und muss im Falle von klimatisierten Räumen oder Kälteräumen spezifisch auf die vorherrschenden feuchtetechnischen Eigenschaften überprüft werden.
Außentüren
Tore
Fenster, Dachflächenfenster und Oberlichter
Funktionsöffnungen
Förderung
Das BAFA fördert im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) - Einzelmaßnahmen (EM), verschiedene Maßnahmen an der Gebäudehülle von Wohn- und Nichtwohngebäude. Dazu zählen bspw. Erneuerung, Ersatz oder erstmaliger Einbau von Fenstern, Außentüren und -toren. Sämtliche förderfähige Maßnahmen sind dem Infoblatt des BAFA zu entnehmen.
Des Weiteren fördert die KfW in Form von Krediten den Neubau von energieeffizienten Gebäuden. Außerdem unterstützt die KfW im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude die Sanierung des Bestands.
Best-Practice-Beispiele
Downloads und Tools
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Praxishilfen
Wärmebrückenreduzierter und luftdichter Fenstertausch
Planungshilfe und Nachweis
Stand: Januar 2022 -
Checklisten
Merkblatt für den Fensteraustausch im Altbau
Das Merkblatt bietet Orientierung bei der Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Projekten zum Fensteraustausch im Altbau.
Stand: Februar 2021 -
Toolbox
U-Wert von Fenstern
Online-Tool zur Ermittlung des U-Werts von Fenstern