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GEG: Automation in Nichtwohngebäuden

Stand: Februar 2025
Grafik, Symbole eines Heizkörpers, einer Klimaanlage sowie einer Fernsteuerung, dazu der Text "Gebäudeautomation: Bis zu -20 % Heizenergie".

Bereits mit einer moderaten Gebäudeautomation lässt sich Heizenergie um bis zu 20 Prozent reduzieren. Um das Potenzial zu heben, müssen bestimmte Gebäude laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) neue Vorschriften einhalten.

Nichtwohngebäude, deren Heizungs- oder Klimaanlagen eine Nennleistung von über 290 kW aufweisen, müssen laut § 71a im Gebäudeenergiegesetz (GEG) mit einem System für die Gebäudeautomatisierung und -monitoring ausgestattet sein. Umfasst ein Gebäude mehrere Heizungsanlagen oder mehrere Klimaanlagen, gilt die 290 kW-Grenze für deren Summe. Bauherren oder Eigentümerinnen und Eigentümer sind verpflichtet, die Vorgaben einzuhalten.

Was sind die Anforderungen im Bestand?

Im Gebäudebestand liegt der Fokus vor allem auf dem Monitoring der Anlagen. Eine Gebäudeautomation im engeren Sinne ist für Bestandsgebäude nicht verpflichtend.

Alle gebäudetechnischen Systeme sowie die Verbräuche der Hauptenergieträger müssen mithilfe einer digitalen Energieüberwachungstechnik kontinuierlich überprüft, protokolliert und analysiert werden. Wichtig dabei: Die eingesetzte Technik muss interoperabel sein, also eine gängige und frei konfigurierbare Schnittstelle nutzen.

Auf Basis der erhobenen Daten sind im nächsten Schritt Zielwerte für die Energieeffizienz des Gebäudes aufzustellen. Weichen die realen Messwerte davon ab, kann das System dies erkennen. Zudem soll eine verantwortliche Person oder ein Unternehmen für das Gebäude-Energiemanagement beauftragt werden, die über mögliche Verbesserungen informiert wird und die Energieeffizienz in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess steigert.

Die gesetzliche Umsetzungsfrist lief bereits am 31.12.2024 aus.

Was sind die Anforderungen im Neubau?

Im Neubau gelten die Anforderungen für Gebäude, deren Bauantrag oder Bauanzeige ab 01.12.2024 gestellt wurde. Hier gelten höhere Anforderungen: Die betroffenen Gebäude müssen mindestens entsprechend Automatisierungsgrad B  (gemäß DIN V 18599-11) ausgestattet werden. Für Heizungen bedeutet dies im Unterschied zu niedrigeren Stufen, dass der Betrieb der Heizung nicht mehr manuell geregelt, sondern intelligent und bedarfsgerecht gesteuert wird. Dafür müssen beispielsweise Thermostate miteinander kommunizieren können und die Raumtemperatur bei der Wärmeerzeugung berücksichtigt werden. Die verschiedenen gebäudetechnischen Systeme und Anwendungen müssen auch hier interoperabel sein.

Zusätzlich soll ein technisches Inbetriebnahmemanagement sicherstellen, dass die gebäudetechnischen Anlagen korrekt eingestellt und aufeinander abgestimmt sind. Dieses sollte mindestens eine Heiz- beziehungsweise Kühlperiode dauern.

Weiterführende Informationen des KEDi

Das „Kompetenzzentrum Energieeffizienz durch Digitalisierung" (KEDi) hat auf seiner Website weiterführende Informationen zur verpflichtenden Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden zusammengestellt.

zur KEDi-Website

Weiterhin bietet das KEDi mit zwei Dossiers sowie einem ergänzenden Beiblatt weitere, detaillierte Fachinfos zu den Regelungen als Download an.

  • Praxishilfen

    Verpflichtende Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden (§ 71a GEG) – Teil 1: Bestand

    Der erste Teil der Dossier-Reihe des KEDi zur verpflichtenden Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden nach GEG 2024 erklärt, für wen die Regelung gilt und welche Maßnahmen in Bestandsgebäuden umzusetzen sind.

    Stand: Dezember 2024

    PDF 735 KB

  • Praxishilfen

    Verpflichtende Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden (§ 71a GEG) – Teil 2: Neubau

    Der zweite Teil der Dossier-Reihe des KEDi zur verpflichtenden Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden nach GEG 2024 erläutert die zusätzlichen Anforderungen an den Neubau.

    Stand: Dezember 2024

    PDF 440 KB

  • Praxishilfen

    Verpflichtende Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden (§ 71a GEG) – Teil 2: Neubau (Beiblatt)

    Das Beiblatt zum zweiten Teil der Dossier-Reihe des KEDi zur verpflichtenden Gebäudeautomation in Nichtwohngebäuden erläutert die Anforderungen im Neubau an „Automatisierungsgrad B oder besser“ gemäß DIN V 18599-11.

    Stand: Dezember 2024

    PDF 81 KB

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