Kostencheck: Wärmepumpen heizen günstiger
Stand: März 2024Wärmepumpen sind in Bestandsgebäuden wesentlich teurer als Gas-Brennwertkessel – so eine weit verbreitete Fehlannahme. Eine neue Studie des Kopernikus-Projekts Ariadne klärt auf.
Seit 01.01.2024 müssen neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent durch erneuerbare Energien betrieben werden können. Fossile Heizungen dürfen dabei übergangsweise weiter eingebaut werden – und sind für vielen Menschen weiter die bevorzugte Option. Ein Grund: die Annahme, dass nachhaltige Technologien um ein Vielfaches teurer sind. Viele blicken dabei jedoch nur auf die Investitionen für Einbau und Installation. Eine neue Studie des Kopernikus-Projekts Ariadne hat beim Vergleich verschiedener Heizoptionen gezeigt: Berücksichtigt man die langfristigen Betriebskosten, ist die Wärmepumpe nicht nur klimafreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher als fossile Alternativen.
Testsieger Wärmepumpe – auch im Altbau
Die Studie vergleicht die jährlich anfallenden Kosten über einen Betriebszeitraum von 20 Jahren für verschiedene GEG-Erfüllungsoptionen. Darunter fallen Gas-Brennwertkessel, betrieben durch Biogas oder Wasserstoff, Luft- und Erdwärmepumpen, Pelletheizungen und Fernwärme. Betrachtet werden zudem ausschließlich Bestandsgebäude. Das Ergebnis: Sowohl bei Ein- als auch Mehrfamilienhäusern sind die nachhaltigen Heiztechnologien günstiger. Ins Gewicht fallen dabei die steigenden Energiepreise.
Besonders gut schneidet die Luft-Wasser-Wärmepumpe ab. Die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus pro Jahr mit der Wohnfläche 150 m2 im Vergleich zu einem Gas-Brennwertkessel, der ab 2030 vollständig mit Wasserstoff betrieben wird:
Gas-Brennwertkessel – 100-prozentige Nutzung von Wasserstoff ab 2030
- Kapitalgebundene Kosten: 784 Euro
- Wartung und Reparatur: 585 Euro
- Energiekosten: 6.112 Euro
- CO2-Kosten: 117 Euro
- Gesamtkosten: 7.598 Euro
Luft-Wasser-Wärmepumpe
- Kapitalgebundene Kosten: 1.113 Euro
- Wartung und Reparatur: 613 Euro
- Energiekosten: 2.928 Euro
- CO2-Kosten: 0 Euro
- Gesamtkosten: 4.654 Euro
Weiterführende Informationen und Download der Studie
Weitere Details können der Studie des Kopernikus-Projekts Ariadne entnommen werden:
Analyse: Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandswohngebäuden – Aktualisierung auf Basis der GEG-Novelle 2024
Die Studie soll Transparenz in die Beurteilung unterschiedlicher Heizsysteme und deren Betrieb hinsichtlich Wirtschaftlichkeit sowie Klimawirksamkeit geben. Der Fokus liegt auf Bestandsgebäuden und den Kosten für Austausch und Ersatz von Heizungssystemen.