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Neue Studie: Anforderungen an nachhaltiges Bauen und Sanieren

Stand: April 2023
Foto, Modell eines begrünten Hochhauses neben Planungsunterlagen und Dokumenten.

Wer nachhaltig bauen oder sanieren will, sieht sich mit einer Vielzahl an deutschen und EU-Regelungen konfrontiert. Hinzu kommen Zertifizierungen. Eine neue Studie bietet einen Überblick.

Freiwillig oder verpflichtend, national oder europäisch?

Angesichts der Vielzahl geltender Regelungen im Gebäudesektor ist es für Bauherren, Planende und Energieberatende häufig kein Leichtes, den Überblick zu behalten. Eine neue Studie im Auftrag des Gebäudeforums klimaneutral, erstellt durch das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. (IKEM), bietet nun eine systematische Übersicht und Einordnung an. Darin werden rechtlich bindende Vorschriften und freiwillige Vorgaben unterschieden. Zum rechtlichen Rahmen zählen deutsche und europäische Gesetze sowie Verwaltungsvorschriften. Beispielsweise gibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, wie hoch der Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes sein darf oder wie Energieausweise erstellt und verwendet werden. Neue EU-Vorschriften müssen meist in nationales Recht umgesetzt werden, bevor sie greifen. So enthält das deutsche GEG auch Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie. Die Studie bemängelt denn auch die fehlende Übersichtlichkeit der geltenden Regelungen: Problem ist ein verschachteltes System, das sich aus unterschiedlichen Gesetzesebenen und Adressatenkreisen zusammensetzt und die Anwendung in der Baupraxis erschwert. Daher sollten die Vorgaben weiter vereinfacht und gebündelt werden.

Drei Säulen der Nachhaltigkeit

An dem Labyrinth an Vorschriften und Vorgaben lässt sich erkennen, dass in den vergangenen Jahren in Sachen Nachhaltigkeit viel Bewegung in den Gebäudesektor gekommen ist – das ist sehr positiv. Bislang setzen viele gesetzliche Regelungen im Gebäudebereich jedoch auf einen eindimensionalen Begriff von Nachhaltigkeit. Einbezogen werden in der Regel Kriterien, die den Energieverbrauch betreffen. Doch der Nachhaltigkeitsbegriff umfasst deutlich mehr. Neben weiteren ökologischen Anforderungen umfassen die drei Säulen der Nachhaltigkeit auch soziokulturelle und ökonomische Aspekte. Dabei spielen neben dem Energieverbrauch unter anderem Kriterien wie Gesundheit und Wohlbefinden, Auswirkungen auf die Biodiversität und Lebenszykluskosten eine Rolle.

Zertifizierungssysteme als Vorreiter

Eine solche ganzheitliche Betrachtung ist bislang nur in freiwilligen Zertifizierungssystemen zu finden, zum Beispiel beim Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) oder dem Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Diese bieten eine wichtige Orientierung für alle Beteiligten, die umfassend nachhaltig bauen und sanieren möchten. Um diesen Ansatz mehr in die Breite zu tragen, ist ein möglicher Weg, Zertifizierungen stärker an die Förderung zu koppeln. Im Falle der BEG-Förderung ist dies bereits gelungen: Seit dem vergangenen Jahr benötigen Neubauten das QNG-Siegel, um eine Förderung zu erhalten. Das bedeutet, dass dafür Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten nicht nur eine energieeffiziente Gebäudetechnik begutachten – sie nehmen bei diesen Gebäuden beispielsweise auch Auswirkungen auf das Wohnumfeld, den CO2-Fußabdruck oder die Herkunft der Baustoffe unter die Lupe.

Download der Studie

Studien & Berichte

Nachhaltiges Bauen und Sanieren – in den Vorschriften und Vorgaben auf europäischer und nationaler Ebene

Die Studie bietet einen Überblick über Nachhaltigkeitsaspekte in nationalen sowie europäischen Vorschriften und Vorgaben zu Gebäuden sowie zu Plänen der EU in Bezug auf das nachhaltige Bauen und Sanieren.

Stand: März 2023

PDF 2 MB

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