RTG-Studie zu Hitzeperioden: Mehr baulicher Sonnenschutz nötig
Stand: September 20232045 werden wir mehr Energie für die Gebäudekühlung als für Wärme verbrauchen – wenn bauliche Maßnahmen ausbleiben. Das zeigt eine neue Studie anhand umfangreicher Simulationen.
Mit dem Klimawandel kommen mehr Hitzewellen: Der Deutsche Wetterdienst erwartet, dass die Zahl der heißen Sommertage mit über 25 Grad Celsius sich bis 2045 fast verdoppeln wird. Ein Großteil der Bestandsgebäude und der heutigen Neubauten ist auf die zunehmenden Hitzeperioden jedoch nicht ausreichend vorbereitet. Deutlich höhere Innenraumtemperaturen wären die Folge. Das zeigt eine im Auftrag der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG) veröffentlichte Studie des Ingenieurbüros Hauser (IBH). Dafür wurden die Auswirkungen des Temperaturanstiegs auf Innenräume im Jahr 2045 in verschiedenen Szenarien stundengenau über das Jahr simuliert.
Energiebedarf für Klimaanlagen wäre erheblich
Klimaanlagen können Hitzeschutz leisten, sind jedoch sehr energieintensiv. Würden Gebäude zukünftig ausschließlich durch Klimaanlagen gekühlt, so die Studie, müsste für die Kühlung in den Sommermonaten meist deutlich mehr Energie aufgewendet werden als für Heizwärme in der kalten Jahreszeit – das wäre kostspielig und für die Klimaziele verheerend.
Baulicher Sonnenschutz bietet Lösungen
Als Alternative hat die Studie die Potenziale von baulichem Sonnenschutz untersucht. Die Lösungen lauten – einzeln oder in Kombination:
- Sonnenschutzglas: Die solare Wärmestrahlung erwärmt Innenräume durch die Fenster. Sonnenschutzgläser begrenzen diese im Sommer, lassen aber im Winter weniger Erwärmung zu, wenn diese gewünscht ist.
- Innen- und außenliegender Sonnenschutz: Außenliegende Rollläden und Jalousien bieten flexiblen Schutz vor Sonneneinstrahlung – besonders effizient, wenn sie automatisiert sind. Innenliegender Sonnenschutz bietet eine geringere, aber oft auch noch ausreichende Wirkung.
- Verstärkte Nachtlüftung: Eine intensive Nachtlüftung führt dazu, dass Wände und Böden nachts ihre Wärme abgeben und im Tagesverlauf zu einer komfortablen Innenraumtemperatur beitragen.
Die Simulationen belegen: Diese Maßnahmen können den entscheidenden Unterschied zwischen einer gesunden, komfortablen Nutzbarkeit und einer ungesunden Überhitzung machen. Dabei minimieren sie den Einsatz kosten- und energieintensiver Klimaanagen.
Weiterführende Informationen
Die Studie des Ingenieurbüros Prof. Dr. Hauser (IBH) ist auf der RTG-Website verfügbar: