Serielles Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip
Stand: Dezember 2024Bis 2045 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein, so die Vorgaben des neuen Klimaschutzgesetzes von 2021. Anzahl und Geschwindigkeit der Sanierungen reichen aber bei Weitem nicht aus. Die aktuelle Sanierungsrate stagniert bei rund einem Prozent, notwendig ist mindestens das Doppelte.
Es braucht also neue Methoden und Ansätze, damit hocheffiziente Sanierungslösungen einfacher, schneller und wirtschaftlicher werden. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die serielle Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip, das aus den Niederlanden stammt und in mehreren europäischen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wird. In Deutschland werden zurzeit erste Pilotprojekte umgesetzt und liefern wichtige Erfahrungen für einen wachsenden und dynamischen Markt.
Energiesprong erklärt
Mit einem digitalisierten, neu gedachten Bauprozess, vorgefertigten Elementen für Fassade, PV-Dach, Haustechnik und einem innovativen Finanzierungsmodell werden Gebäude innerhalb weniger Wochen auf einen NetZero-Standard gebracht. Das bedeutet, dass sie im Jahresmittel so viel erneuerbare Energie erzeugen wie für Heizung, Warmwasser und Strom benötigt wird. Grundlage hierfür ist der KfW-55-Standard und eine Volldach-PV-Anlage, häufig kombiniert mit einer Wärmepumpe.
Animationsvideo "Was ist Energiesprong?"
Komfortable, architektonisch ansprechende Häuser mit NetZero-Standard, die für jedermann erschwinglich und innerhalb weniger Wochen Bauzeit umsetzbar sind: Das Energiesprong-Prinzip revolutioniert den Sanierungsmarkt.
Das Animationsvideo von Energiesprong zeigt, wieso es neue Sanierungsansätze braucht, wie das Energiesprong-Prinzip funktioniert und was die Rolle der Marktentwicklungsteams in den einzelnen Ländern ist.
Podcast "Serielle Sanierung"
Uwe Bigalke ist bei der Deutschen Energie-Agentur Leiter des Energiesprong-Teams. Es unterstützt und begleitet die Entwicklung serieller Sanierungslösungen und bietet entsprechende Netzwerk- und Beratungsleistungen im Auftrag des BMWK an.
Pia Grund-Ludwig, Chefredakteurin des Gebäude-Energieberater, hat sich mit ihm über bisherige Erfahrungen mit serieller Sanierung in Deutschland unterhalten.
Nachhaltig sanieren mit Energiesprong
Nicht nur im Zuge der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die die Bundesregierung zur Förderung einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Wirtschaft vorantreibt, gewinnt die effiziente Wiederverwendung von Materialien zunehmend an Bedeutung. Die Bauwirtschaft steht heute mehr denn je in der Verantwortung, Ressourcenknappheit und Klimawandel aktiv entgegenzuwirken. Hier kommt die Zirkularität ins Spiel: Indem Baumaterialien nicht als Einwegprodukte, sondern als wiederverwendbare Ressourcen betrachtet werden, kann der Ressourcenverbrauch drastisch reduziert werden.
Serielle Sanierung, also eine standardisierte und vorgefertigte Gebäudesanierung, bietet hierbei enorme Chancen, denn es steht der Erhalt bestehender Gebäude im Fokus: Eine neue Gebäudehülle und die Reduzierung bzw. Modernisierung der Haustechnik verlängern die Lebensdauer erheblich, wodurch Ressourcenverbrauch und Emissionen, die bei einem Neubau anfallen würden, vermieden werden können. Aber auch darüber hinaus leistet das Energiesprong-Prinzip einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Sanieren: Durch die Standardisierung können Bauprozesse nicht nur beschleunigt, sondern auch ressourcenschonender gestaltet werden. Besonders spannend ist dabei das Potenzial, diese Lösungen im großen Maßstab zu multiplizieren und somit erheblichen Einfluss auf den gesamten Sektor zu nehmen.
Weiterführende Informationen zur Nachhaltigkeit serieller Sanierungen bietet die Website von Energiesprong Deutschland.
Vorteile des seriellen Sanierens nach dem Energiesprong-Prinzip
Praxisbeispiele
Aspekte vorgefertigter Fassaden
Kommunikation mit der Mieterschaft
Fördertalks zum Thema serielle Sanierung
Fördertalk: BEG-Bonus serielle Sanierung
In der Bundesförderung für effiziente Gebäude gibt es einen Bonus für die serielle Sanierung. Rainer Feldmann, langjähriger externer Sachverständiger der KfW, erklärt im Fördertalk des Gebäude-Energieberater, welche Bedingungen für die Förderung erfüllt werden müssen und wie hoch die Förderquoten für serielle Sanierung sind.
Fördertalk: Technische FAQ serielle Sanierung
In dieser zweiteiligen Folge des Fördertalk des Gebäude-Energieberater führt Rainer Feldmann, langjähriger externer Sachverständiger der KfW, zunächst in allgemeine Förderbedingungen für serielle Sanierungen ein. Im zweiten Teil widmet er sich dann detailliert den Bedingungen, die in den Technischen FAQ gestellt werden.
Das sagen Fachleute zum seriellen Sanieren
Wie das erste Energiesprong-Reallabor aus dem Sanierungsstau hilft
Die serielle Sanierung gilt als Change Maker auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand. Im Interview erklärt Uwe Bigalke, Teamleiter bei der Deutschen Energie-Agentur, wie mithilfe eines Energiesprong-Reallabors und des neuen BEG-Förderbonus die Wärmewende vorangetrieben wird.
Mit seriellem Sanieren den Gebäudebestand fit für 2045 machen
Ein Interview mit Michael Hörnemann, Experte für serielles Sanieren beim Öko-Zentrum NRW, über den aktuellen Aufschwung der innovativen Sanierungsweise und ihre Zukunftspotenziale, um Bestandsgebäude schnell und mieterfreundlich auf einen klimaneutralen Stand zu bringen.
Serielles Sanieren braucht freie Architektinnen und Architekten!
Ein Interview mit Jörg Schumacher, Referatsleiter Nachhaltigkeit bei der Bundesarchitektenkammer, über die wichtige Rolle der freien Architektinnen und Architekten sowie den Stellenwert hoher planerischer und gestalterischer Ansprüche.
Ein Verfahren aus Holland etabliert sich in Deutschland
Überblicksartikel zum seriellen Sanieren mit Energiesprong sowie Kurzinterview mit Dipl.-Ing. Architekt Klaus Zeller, geschäftsführender Gesellschafter der Zeller Kölmel Architekten in Köln, über seine Erfahrungen mit Energiesprong.
Ausgewählte Fachinfos aus dem Partnernetzwerk
Weitere Informationen
Die dena koordiniert in Deutschland die Marktentwicklung für das serielle Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), jetzt Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), gefördert wird. Das Marktentwicklungsteam bei der dena unterstützt Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, die Mehrfamilienhäuser nach dem Energiesprong-Prinzip seriell sanieren möchten. Zudem bringt es sie mit den passenden Bauunternehmen und Lösungsanbietern zusammen.
Mehr Informationen: